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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

nicht zu, also seid besser gut vorbereitet. Jeder von euch, der mehr als drei Fehler macht, wird<br />

für fünf Tage in die camera silens gehen.“ Wieder einmal herrschte nach diesen Worten<br />

tosende Stille im Zellentrakt. Dann stieß Allison hastig hervor: „Gott, ich habe gar nichts mit<br />

bekommen. Wie wollen wir es machen? Den Nummer nach? Booth. Du bist der erste. Bitte.“<br />

<strong>Die</strong> nächsten zwei Stunden redete ständig einer der Gefangenen, hektisch versuchte jeder, so<br />

viele Infos wie möglich über sich heraus zu geben. <strong>Die</strong> Zuhörer waren ebenso hektisch be-<br />

müht, die Infos, die sie erhielten, in sich aufzunehmen. Schon nach der Hälfte der Gefangenen<br />

waren sie alle der <strong>Über</strong>zeugung, nichts mehr behalten zu können. <strong>Die</strong> Drohung, in diese Iso-<br />

lationszelle zu gehen, hatte bei fast allen heftige Angst ausgelöst. Sie waren alle überzeugt,<br />

mehr Fehler zu machen. Jake und Kate gerieten schon jetzt in Panik. Sie waren während der<br />

gesamten Schulzeit bei solchen Multiple Choise Fragebögen nicht sehr gut gewesen, bildeten<br />

sie sich ein. Verzweifelt versuchten sie, sich zu merken, was sie zu hören bekamen. Jake und<br />

Sawyer begriffen nicht, dass sie gar nichts davon mitbekommen hatten, was die Mitgefangenen<br />

berichteten. Nur, als Gibbs vom Silver Star erzählte, dämmerte es den beiden jungen Männern,<br />

dass sie das damals registriert hatten.<br />

Zwei Stunden waren schnell um. Als das rote Licht angeschaltet wurde, waren aus-<br />

nahmslos alle der Meinung, sie könnten sich gleich zu einem Gruppenfoto in die Isolierungs-<br />

zelle begeben. Müde und erschöpft lagen sie auf ihren Betten und warteten darauf, gefesselt zu<br />

werden. Es kam jedoch niemand. Man ließ sie in Frieden und alle, ohne Ausnahme, genossen<br />

es, sich endlich einmal wieder gemütlich auf die Seite drehen zu können, oder sich einfach nur<br />

frei zu strampeln, wenn es unter der Decke warm wurde. Nach kurzer Zeit waren alle, ohne<br />

Ausnahme, eingeschlafen.<br />

Front yard to hell<br />

Sei dazu entschlossen und die Sache ist getan.<br />

Buddha<br />

Das Röhren des Weckers riss die Gefangenen aus dem ruhigen, erholsamen Schlaf.<br />

Nicht gefesselt zu sein, war ein erhebendes Gefühl, dass jedoch nicht lange anhielt an diesem<br />

Morgen. Wie ein Damoklesschwert hing die Androhung der Fragebögen über den Gefangenen.<br />

Das Licht blieb rot, sodass sie keine Infos mehr auffrischen konnten. Man ließ sie eine Weile<br />

in Ruhe wach werden, dann kamen Wachen in den Kerker, brachten Kaffee und die Vitamine,<br />

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