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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

hoch. „32 Jahre, weiblich, hat vor zwei Monaten ihr erstes Kind entbunden. Wurde ein-<br />

geliefert mit Lähmungen und Taubheitsgefühl an Armen und Beinen. Außerdem hat sie<br />

Herzrhythmus Störungen. Gestern trat auch eine Atemlähmung auf, die Patientin wird<br />

seitdem künstlich beatmet.“ House sah seine Assistenzärztin einen Moment prüfend an<br />

und fragte dann: „Was verschweigen Sie mir?“ Cameron seufzte. „<strong>Die</strong> Patientin ist in<br />

Sydney. Sie ist die Tochter des australischen Premierministers und er hat heute persön-<br />

lich angerufen. Er will, dass Sie seine Tochter behandeln.“ „Ich weiß nicht, wie es um<br />

Ihre Geographiekenntnisse bestellt ist, aber Australien ist ziemlich weit weg.“ „House, es<br />

geht ihr sehr schlecht und die australischen Ärzte sind ratlos. Cuddy wird bestimmt er-<br />

lauben, dass wir fliegen.“ „Wir?“ fragte House amüsiert. „Nach der Beschreibung der<br />

Symptome könnte es sich um eine Autoimmunkrankheit handeln und das ist mein Fach-<br />

gebiet.“, argumentierte die junge Frau.<br />

„Ah, ich verstehe. Sie haben sich nett mit dem Chef - Wombat unterhalten und er<br />

hat gejammert und Ihnen erzählt wie sehr er sein kleines Mädchen liebt, bla-bla. Und<br />

jetzt kriegen sie das Bild von den weinenden Eltern, dem verzweifelten Ehemann, für den<br />

die Frau natürlich die Liebe seines Lebens ist und dem halb Waisenkind in spe nicht mehr<br />

aus dem Kopf.“ Das kam der Wahrheit ziemlich nahe, aber Cameron zog es vor, diese<br />

Bemerkung nicht zu kommentieren. Stattdessen sah sie ihren Boss listig an. „In<br />

Australien kann Cuddy sie nicht überwachen. Sie wird es nie erfahren, wenn wir bei<br />

unserem Aufenthalt noch ein paar Tage Urlaub dranhängen.“ Das erweckte das Interesse<br />

des Diagnostikers. <strong>Die</strong> Klinikchefin war ständig damit beschäftigt zu überwachen, ob<br />

House auch wirklich arbeitete, statt seine Zeit mit Gameboy spielen oder Fernsehen zu<br />

verbringen. Einige Tage im sonnigen Australien, weit weg von ihrem Regime klangen ver-<br />

lockend. „Packen sie einen Bikini ein, vorzugsweise einen möglichst knappen.“, warf er<br />

Cameron im vorübergehen zu, als er losging, um seine Chefin von der Notwendigkeit der<br />

Reise zu überzeugen.<br />

House benötigte gerade einmal 2 Stunden, um die Krankheit von Melanie Howard<br />

als das Guillain-Barré-Syndrom zu diagnostizieren. Da die Krankheit früh erkannt wurde,<br />

waren die Chancen der Patientin auf eine vollständige Heilung gut. Auf diese Weise<br />

hatten House und Cameron plötzlich 4 Urlaubstage zur Verfügung. Allison nutzte die Zeit,<br />

um ihre Garderobe aufzufüllen. Sie gab eine Menge Geld im Queen Victoria Building aus.<br />

House hockte lieber in Bondi in Straßencafés und beobachtete leicht bekleidete junge<br />

Mädchen, die in ihren kurzen Röcken auf dem Weg zum Strand an ihm vorbei<br />

promenierten. Nachdem Cameron ihre Einkäufe erledigt hatte, fuhr sie mit der Magnet-<br />

schwebebahn zum Sydney Opera House und sah sich diese Gebäude gründlich an. Sie<br />

besichtigte das Gebäude, dann ging sie zur Harbour Bridge. Von dort aus machte sie<br />

einen Abstecher nach Darling Harbour und besuchte das berühmte Sydney Aquarium. An<br />

ihrem letzten Abend war Allison ziemlich überrascht, als ihr Vorgesetzter sie zum Essen<br />

ins Jordans, einem weit über die Grenzen Sydney hinaus bekannten Restaurant, zum<br />

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