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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

musste tief Luft holen, dann sagte sie laut und deutlich: „Es tut mir leid, dass ich bei den Tests<br />

nicht die Wahrheit gesagt habe. Sawyer, es tut mir so leid, dass ich dir das antun musste.“ Sie<br />

drehte sich herum. Gerne hätte sie noch mehr gesagt, aber sie durfte es einfach nicht.<br />

Unterwürfig fragte sie: „Kann er bitte los gemacht werden?“ Sie sah auf Sawyers immer noch<br />

gefesselten Körper, sah, dass er immer noch heftig atmete, seine Lippen zitterten und seine<br />

Haare und sein gefesselter Körper schweißnass waren.<br />

Der Wachmann reagierte gar nicht auf ihre Frage. Stattdessen sagte er ruhig: „Du wirst<br />

die falsch beantworteten Frage richtig beantworten, verstanden?“ Kate sagte mit zitternder<br />

Stimme: „Ja, das werde ich.“ „Gut, hier die erste Frage: Wenn ich durch irgendetwas oder<br />

irgendjemand beeinträchtigt, innerlich erregt oder aus dem Gleichgewicht gebracht worden<br />

bin, denke ich, <strong>mich</strong> trifft keine Schuld.“ Kate schüttelte den Kopf. „Trifft nicht zu.“ „Gut,<br />

Frage 2: Wenn ich durch irgendetwas oder irgendjemand beeinträchtigt, innerlich erregt oder<br />

aus dem Gleichgewicht gebracht worden bin, mache ich mir Vorwürfe.“ Kate schluckte.<br />

„Trifft zu.“, sagte sie dann. Nun fuhr der Mann fort: „Dein Name ist Katherine Austen?“ „Ja.“<br />

Bevor Kate begriff, was geschah, holte der Wachmann aus und gab ihr eine schallende Ohr-<br />

feige, die Kates Kopf herum riss. „Ja, Sir.“ Panisch stammelte Kate „Ja, Sir, ja.“ „Deine<br />

Eltern sind Diane und Wayne Janssen?“ „Ja, Sir.“ „Du wurdest am 03.05.1977 geboren?“ „Ja,<br />

Sir.“ „In Spencer, Iowa?“ „Ja, Sir.“ Sawyer war zusammen gezuckt, als er das Geräusch der<br />

Ohrfeige hörte, biss sich aber auf die Zunge, um keinen Ton von sich zu geben. Er kam nicht<br />

darum hin, sehr genau zuzuhören. „Wer ist Sergeant Sam Austen?“ „Er ist mein Stiefvater.“<br />

Kate wurde immer unruhiger. Sie hatte Angst vor weiteren Fragen, panische Angst. „Wer war<br />

Tom Brennan?“ Kate erstarrte. Sie schluckte schwer. Sie konnte nicht sofort antworten,<br />

zögerte. Sofort drückte der Wachmann, der neben Sawyer stehen geblieben war, auf das<br />

Knöpfchen am Schalterkasten und Sawyer keuchte erneut unter einem Stromschlag auf. Kate<br />

wimmerte erschrocken: „Nein, Sir, bitte. Tom ... er war ... ein sehr guter Freund, der durch<br />

meine Schuld ums Leben gekommen ist ...“<br />

Sie musste mit aller Kraft die Tränen zurück halten. „Wie kam es dazu?“ „Er ... saß<br />

mit mir in einem Auto, als ich vor der Polizei fliehen wollte. Ein Polizist schoss auf uns, um<br />

<strong>mich</strong> zu stoppen.“ <strong>Die</strong> Erinnerung an den schrecklichen Tag ließ Kate aufschluchzen. „Tom<br />

wurde getroffen und ... Er starb, weil ich ... weil ich nicht ins Gefängnis wollte.“ Und schon<br />

kam die nächste verhängnisvolle Frage „Wo sind deine leiblichen Eltern heute?“ Kate er-<br />

zitterte. Dann sagte sie verzweifelt: „Meine Mutter ist vor ... vor einiger Zeit an Krebs ge-<br />

storben.“ „Und dein Vater?“ Tränen liefen Kate über das Gesicht. Sawyer wünschte, er hätte<br />

irgendwas tun können. Aber wie Jake zuvor und mit Sicherheit auch er selbst musste Kate die<br />

Fragen beantworten, nichts und niemand hätte das verhindert. „Dein Vater, Nummer 8.“ „Er<br />

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