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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Plattform und am Kopfende des Bettgestells, auf dem Sawyer gefesselt lag, wurde ein Schalt-<br />

pult hochgefahren. Eine der Wachen verband Kabel, die aus dem Schaltpult hingen, mit dem<br />

Bettgestell. Kate schluckte. Was sollte das werden? Ihre Handfesseln wurden nun gelöst.<br />

Angstvoll warf sie einen Blick auf Sawyer. Sie bemerkte, dass er hastig atmete. Einer der<br />

Wachen trat zu Kate. „Nummer 8. Du hast in deinem Test die Unwahrheit gesagt. Dafür wirst<br />

du bestraft. Du wirst Nummer 3 dreißig Minuten lang elektrische Schläge geben.“ Kate riss<br />

die Augen auf und stammelte entsetzt: „Was? Ihr seid ja wahnsinnig! Niemals.“ Sawyer in<br />

seinen Fesseln versteifte sich. Sein Herz klopft schmerzhaft in seiner Brust. - Himmel, Kate,<br />

mach es schon. - dachte er. - <strong>Die</strong> haben Mittel, sich durchzusetzen. Was ist denn eine halbe<br />

Stunde Schmerzen haben gegen das, was die uns sonst noch alles antun könnten. - „Du kannst<br />

dich selbstverständlich weigern. Dann aber werden wir ihm ein paar Finger abschneiden, vor<br />

deinen Augen. Alle fünf Minuten einen.“ Sawyer hörte entsetzt die Worte des Wachpostens<br />

und sein Herz raste.<br />

Kate wurde leichenblass. Der Wachmann zog einen Kasten aus der Tasche und legte<br />

diesen auf das Schaltpult. Er öffnete den Behälter und Kate erschrak zu Tode. In dem Kasten<br />

lag ein extrem scharf aussehender, großer Seitenschneider. Der Wachmann nahm die scharfe<br />

Zange aus der Halterung und trat an das Bett. Hart packte er sich Sawyers rechte Hand und<br />

bog dessen kleinen Finger ein wenig ab. Sawyer keuchte vor Angst, als er die Zange an seiner<br />

Haut spürte. Er hatte mit etwas heftigem gerechnet, aber nicht damit. - Oh Gott, nein. -<br />

dachte er panisch, zwang sich jedoch dazu, keinen Ton von sich zu geben, auch, wenn seine<br />

Eingeweide sich verkrampften. Kate schrie entsetzt auf: „NEIN! Nein, nicht.“ „Mach schon,<br />

Freckles, ich halte das aus. <strong>Die</strong>se Arschlöcher kriegen uns nicht klein.“, sagte Sawyer so ruhig<br />

wie möglich. Kate liefen stumme Tränen über die Wangen. „Es tut mir so leid.“ „Mach<br />

schon.“, stieß Sawyer hervor. Mit zitternden Fingern griff Kate nach dem Schalter, der den<br />

Stromschlag auslösen würde. Verzweifelt sah sie auf Sawyer herunter, dann betätigte sie den<br />

Schalter. Heftig zuckte der gefesselte Körper zusammen, aber Sawyer schaffte es, die Zähne<br />

zusammen zu beißen. Auch, wenn ihm der Schweiß ausbrach und er mit den Zähnen knirscht<br />

vor Schmerz, er wollte diesen Drecksäcken nicht die Genugtuung geben, ihn schon wieder<br />

zum Schreien zu bringen. Sein Atem kam hart und keuchend, aber er schwieg verbissen.<br />

Doch die Entführer wussten seinen Widerstand zu brechen. Der Strom wurde höher gedreht<br />

und schließlich schrie Sawyer gequält auf. Nun war er nicht mehr im Stande, zu verhindern,<br />

dass er bei jedem weiteren Stromschlag aufschrie. Kate biss sich so fest auf die Lippe, dass<br />

sie Blut schmeckte. Tränen liefen ihr unaufhaltsam über die blassen Wangen. Aber angesichts<br />

der Zange, die der Wachmann demonstrativ in der Hand hielt, machte sie verbissen weiter, bis<br />

der Typ schließlich sagte: „Okay, Nummer 8, das war es. Jetzt wirst du dich dafür ent-<br />

schuldigen, dass du bei den Tests wissentlich gelogen hast.“ Kate schloss die Augen. Sie<br />

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