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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Cameron wollte sich Dreck und Staub vorsichtig von den Händen spülen, wurde aber brüsk<br />

von ihrem Vorgesetzten unterbrochen. „Bist du irre, Mädchen? Willst du dir die Haut noch<br />

zusätzlich mit Wasser aufweichen? Lass den Dreck mal schön, wo er ist.“ Cameron sah<br />

House an. Sie spürte, wie sie rot anlief. „Natürlich. Du hast Recht. Das war idiotisch.“ Sie ließ<br />

alle hier ohnehin vollkommen überflüssigen Höflichkeitsfloskeln fallen und verzichtet eben-<br />

falls auf das bisher verwendete förmliche Sie. - Beim gemeinsamen Steine klopfen wird House<br />

kaum Wert darauf legen. - dachte Allison sich zu Recht. Fast hätte sie gefragt, wie es Gregs<br />

Bein ging, verbiss sich diese Frage aber im letzten Moment. Sie trank einen Schluck Wasser,<br />

dann sah sie House an. Leise sagte sie: „Ich habe Angst.“ House‟ blaue, eindrucksvolle<br />

Augen musterten die junge Immunologin. Unwillkürlich tastete er nach dem Halsband. „Ich<br />

auch.“<br />

Bones trank einen großen Schluck Wasser, um den Staub herunter zu spülen. Sie sah<br />

zu Locke herüber, der erstaunlich gut mithielt. Obwohl schon über die Mitte fünfzig hinaus,<br />

war der Mann topfit. Im Dreck zu Wühlen machte der jungen Anthropologin nichts aus, sie<br />

war schon überall auf der Welt gewesen und hatte Massengräber durchwühlt, in New Orleans<br />

nach Katrina hatte sie Leichen aus dem Schlamm gezogen, das alles war deutlich schlimmer,<br />

als hier ein paar Steine wegzuschaffen. Gedankenverloren starrte Tempe vor sich hin. Der<br />

Daumen ihrer rechten Hand glitt tastend über das Halsband. „Weißt du, diese Reife sind wirk-<br />

lich äußerst funktionell. Eine simple Methode, jeden Fluchtversuch zu unterbinden. Ich ver-<br />

mute, dass sie als Sprengsatz etwas auf Ethandioldinitratbasis verwenden, das würde auch die<br />

sichere Reichweite bis über 300 m erklären. Nicht durch Erschütterungen, Temperaturwechsel<br />

oder Berührungen auszulösen. Wenn Jack etwas in der Art herstellen müsste, würde er sicher<br />

Ethandioldinitrat verwenden.“ Booth sah kopfschüttelnd zu Brennan hinüber. „Bones.“ „Ja?“<br />

„Halt einfach die Klappe.“ Tempe sah mit brennenden Augen zu Booth hinüber. Dann sagte<br />

sie ganz leise: „Ich habe Angst. <strong>Die</strong> sind wirklich zu allem fähig.“ Seit der Geschichte mit den<br />

Piranhas war Booth darauf bedacht, genau abzuwägen, was er zu Bones sagte. Er wollte unter<br />

keinen Umständen, dass sie merkte, was er für sie empfand. Als sie allerdings so verängstigt<br />

neben ihm hockte, fiel es ihm ungeheuer schwer, seinem Grundsatz treu zu bleiben. Liebend<br />

gerne hätte er sie einfach in den Arm genommen und getröstet. Stattdessen sagte Seeley nur<br />

leise: „Ich weiß.“<br />

<strong>Die</strong> zehn Minuten waren schnell zu Ende und die Gefangenen wurden gnadenlos<br />

wieder an die Arbeit getrieben. <strong>Die</strong> nächsten Stunden wurden für alle eine Tortur.<br />

Angetrieben von der Angst, dass einer von ihnen Sterben könnte, wenn nicht jeder einzelne<br />

Höchstleistungen brachte, nahm keiner der Gefangenen Rücksicht auf sich. Sawyer sah, dass<br />

die junge Ärztin nach kurzer Zeit bereits blutende Hände hatte. So lehnte er kategorisch ab,<br />

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