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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

bedenklich von einer zur anderen Seite. Cameron realisierte, dass der junge Mann kurz vor<br />

dem endgültigen physischen und psychischen Zusammenbruch stand. Seine Augenlider<br />

flatterten. Er war blass, zitterte am ganzen Körper und wirkte völlig weggetreten. Kalter<br />

Schweiß bedeckte seinen Körper, immer ein schlechtes Zeichen. Ab und zu schluckte er<br />

trocken. Allison biss die Zähne zusammen, dass es schmerzte, nur, um keine unerwünschte<br />

Reaktion zu zeigen. Verzweifelt hämmerte sie sich ein - Bleib ruhig, bleib ruhig, bleib ruhig.<br />

- Wieder und wieder. Scheinbar waren ihre Bewacher zufrieden, denn Sawyer wurden keine<br />

weiteren Schmerzimpulse zugefügt. Allison zuckte erschrocken zusammen, als einer der<br />

Männer sie plötzlich ansprach. „Willst du ihm helfen?“ Mit gesenktem Kopf, wie man es<br />

ihnen eingebläut hatte, nickte Allie. „Ja, Sir, natürlich, das würde ich gerne, Sir.“, sagte sie<br />

unterwürfig. „Gut. Du hast zwei Aufgaben zu erfüllen. Erstens wirst du ihm zwanzig weitere<br />

Elektroschocks verpassen, zweitens wirst du Nummer 4 hier fesseln, verstanden?“ Nummer 4<br />

hörte diese Worte und stand mühsam auf. Cameron fing an zu zittern. Sawyer hatte die Worte<br />

wohl irgendwie wenigstens zum Teil noch registriert. Zumindest der Part mit den zwanzig<br />

weiteren Schocks drang in sein hoffnungslos umnebeltes Gehirn vor. Er schüttelte panisch<br />

den Kopf, hatte aber nicht mehr die Kraft, laut etwas zu sagen. Nur noch ein vollkommen<br />

verzweifeltes, leises, schwaches: „Nein … Bitte nicht ...“; kam lallend über seine trocknen<br />

Lippen. Tränen liefen ihm über das leichenblasse Gesicht. Cameron schluckte schwer und<br />

stammelte dann panisch: „Ja, Sir …“ Ein kleiner Schalter wurde ihr in die zitternde Hand ge-<br />

drückt und der Befehl: „Los, fang an.“, kam kalt und emotionslos von ihrem Bewacher.<br />

Jeden Blick in Sawyers panisch verzogenes Gesicht vermeidend, drückte Allie die<br />

Auslösetaste. Im Stillen zählte sie mit. <strong>Die</strong> anderen Gefangenen konnten hören, wie sich der<br />

Körper des Wehrlosen zuckend auf der Liege bewegte. Zum Schreien hatte er keine Kraft<br />

mehr, nur noch heftiges Keuchen war bei jedem Stromstoß zu vernehmen. Kate schrie bei<br />

jedem Impuls wie stellvertretend für Sawyer, der nicht mehr die Kraft dazu hatte, verzweifelt<br />

auf. Selbst einigen der Männer standen schließlich Tränen in den Augen, vor Wut, Hass, hilf-<br />

losem Zorn. Bis auf Bones, Scully und Ziva weinten alle Frauen mit Kate. Und dann war es<br />

vorbei. Der letzte Impuls zuckte durch Sawyers gequälten Körper. Einer der Wachleute über-<br />

prüfte ein letztes Mal Sawyers Blutdruck und nahm ihm noch einmal einen Tropfen Blut ab.<br />

Und dann, als wäre nichts gewesen, lösten die beiden Bewacher seine Fesseln, zerrten den so<br />

gut wie besinnungslosen Mann von der Liege und schleppten ihn überraschend nicht zu<br />

seiner, sondern zu Kates Zelle. <strong>Die</strong> Tür wurde geöffnet, sie traten ein und ließen Sawyer dann<br />

achtlos wie einen Sack Lumpen fallen. Kate versuchte geistesgegenwärtig noch, Sawyers<br />

schlaffen Körper aufzufangen, aber sie konnte nicht mehr verhindern, dass er relativ schwer<br />

auf den Betonboden klatschte. Leise stöhnend und reglos blieb er liegen. Kate warf sich auf-<br />

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