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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

und aufgescheuert waren die Hände inzwischen. Je erschöpfter sie waren, desto häufiger<br />

schlugen sie sich die Füße noch weiter auf, da sie die Beine einfach nicht mehr hoch be-<br />

kamen. Irgendwann konnte Kate, kurz darauf Bones die Karren nicht mehr von der Stelle<br />

schieben. Kate sank leise wimmernd auf die Knie und Sawyer wollte sofort zu ihr eilen. Ein<br />

heftiger Schmerz, der von dem Halsband ausgehend durch seinen ganzen Körper raste, und<br />

ihn aufschreiend ebenfalls auf die Knie sinken ließ, machte ihm klar, dass das für heute nicht<br />

seine beste Idee gewesen war.<br />

Keuchend und zitternd kniete er im Staub, die Hände an das Halsband gekrallt, und<br />

versuchte, sich von dem Schmerz zu erholen. Sein ganzer Körper schien zu vibrieren. Allison<br />

half ihm schließlich wieder auf die Beine, stützte ihn ein paar Augenblicke lang fürsorglich<br />

und sah ihn besorgt an. Sawyer stützte sich auf die junge Ärztin und atmete einige Male<br />

durch. Dann ging die Quälerei mit den Steinen weiter. Kate war inzwischen so fertig, dass sie<br />

die kleine Episode mit Sawyer nicht einmal richtig mit bekommen hatte. Gil war es jetzt, der<br />

die Karre fuhr. Nie und nimmer hätte er selbst gedacht, dass er das hier so lange würde<br />

durchhalten können. Wieder und wieder schleppten sich die Karrenschieber zu dem stetig<br />

größer werdenden Haufen. Immer mehr humpelten sie, stöhnten bei jedem Schritt, den sie mit<br />

ihren kaputten Füßen zurücklegen mussten. Als die Sonne endlich unter ging, hatten die Ge-<br />

fangenen kurz die verzweifelte Hoffnung, dass nun Schluss wäre, aber die Hoffnung zer-<br />

platzte wie eine Seifenblase, denn kaum war es zu dunkel, noch etwas zu sehen, gingen einige<br />

große Scheinwerfer an und beleuchteten das Szenario. Der Abstand vom Punkt des Auf-<br />

sammelns zum Entladepunkt war deutlich geschrumpft. Immer länger dauerte es, bis die<br />

Karren wieder bei den Aufsammlern waren. Kate hatte sich noch einmal ein wenig gefangen,<br />

nachdem sie die Karre nicht mehr schieben musste, aber jetzt baute sie, wie Allison, Heather<br />

und auch Abby, rapide ab. Aber letztlich war es ausgerechnet Bones, die den Kampf gegen<br />

die eigene Schwäche zuerst verlor. Sie schob nach einer längeren Pause, in der Locke die<br />

Karre ausgeleert hatte, gerade eine halb volle Karre Richtung Abladeplatz, als ihr plötzlich<br />

schwindelig wurde und sie ohne noch einen Ton von sich zu geben einfach zusammen sackte.<br />

Booth bekam den Zusammenbruch aus dem Augenwinkel mit und wollte, wie schon<br />

vor ihm Sawyer zu Kate, sofort zu Bones humpeln. Aber er kam keinen Schritt weit, dann<br />

brüllte er gequält auf. Der Schmerz, der von dem Halsband ausgehend durch seinen Körper<br />

raste, raubte ihm regelrecht die Luft. Schwer stürzte er auf die Knie, krallte die zerschundenen<br />

Hände in den steinigen Untergrund und keuchte vor Schmerzen und zitterte am ganzen Leib.<br />

Keiner der anderen traute sich, zu Bones zu eilen, nur Locke, als ihr direkter Partner, durfte<br />

sich über sie beugen. Er untersuchte sie kurz, dann rief er den Wachen besorgt zu: „Da geht<br />

nichts mehr, sie ist fertig.“ Einer der Wachposten kam zu ihm geschlendert, bückte sich und<br />

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