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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

suchen. Ihr Chef hatte es sich schon im Whirlpool gemütlich gemacht. Als sie näher trat<br />

nickte House anerkennend. „Netter Bikini. Sehr schöner Stoff, vor allem so wenig davon.“<br />

Cameron wusste nicht, ob sie wütend sein oder sich geschmeichelt fühlen sollte. Es gefiel ihr,<br />

dass House sie attraktiv fand, aber sie wollte, dass er mehr in ihr sah als ein „Kunstwerk für<br />

die Eingangshalle„, wie er es einmal so nett formuliert hatte. Während die junge Frau noch<br />

überlegte ob und wie sie auf die Bemerkung ihres Chefs antworten sollte, fragte er: „Wollen<br />

Sie mir Gesellschaft leisten?“ Cameron lächelte herausfordernd. Das Spiel konnte sie auch<br />

spielen. „Vielleicht später.“, antwortete sie vage und legte sich stattdessen auf die Solarien<br />

Bank direkt gegenüber dem Whirlpool. Sie legte sich auf den Rücken, um sicher zu stellen,<br />

dass House einen guten Blick auf ihren spärlich bekleideten Körper hatte und schloss ent-<br />

spannt die Augen.<br />

House begann daran zu zweifeln, dass er die richtige Wahl getroffen hatte. Er hatte<br />

Cameron einmal als „Kunstwerk für die Eingangshalle„ bezeichnet, um sie zu ärgern. Im<br />

Moment fielen ihm allerdings eine ganze Reihe von Dingen ein, die er außer ansehen gerne<br />

mit ihr machen würde. Das Lächeln auf Camerons Gesicht sagte ihm, dass sie genau diese<br />

Reaktion erhofft hatte. Ihm war klar, dass Cameron ganz und gar nicht abgeneigt war, was<br />

eine Beziehung mit ihm anging. Aber genau das war das Problem. House wollte keine Be-<br />

ziehung, seit seiner letzten – und einzigen – ernsthaften Beziehung hatte er davon genug.<br />

Einen belanglosen One-Night-Stands konnte er mit Cameron nicht haben, auch das war ihm<br />

klar. Und im Grunde wollte er das auch gar nicht, dazu bedeutete Allison ihm zu viel, auch<br />

wenn er das nie zugeben würde. Mit Cameron konnte er nur alles oder nichts haben. Und da<br />

alles auch das gesamte Risiko beinhaltete entschied er sich für nichts. House beobachtete<br />

Cameron weiterhin, achtete aber darauf nicht zu interessiert auszusehen, wenn sie zu ihm<br />

rüber sah. „Ich werde eine Runde schwimmen gehen, wollen Sie mitkommen?“, fragte<br />

Cameron schließlich, enttäuscht von seinem scheinbaren Desinteresse. „Schwimmen gehen?<br />

Sehe ich so aus als wäre ich zum Sport treiben hierhergekommen?“, antwortete House.<br />

Sichtlich enttäuscht schwamm Cameron ein paar Runden und entschied dann, die restliche<br />

Zeit, bis sie von den Wachen abgeholt würden im Nebenraum bei den Fitnessgeräten zu ver-<br />

bringen, während House sich an Whirlpool und Sauna hielt. Beide versuchten die Zeit, die<br />

man ihnen ließ so gut es ging zu genießen und die Frustration, die sie beim Gedanken an den<br />

jeweils anderen empfanden, aus ihren Köpfen zu verbannen.<br />

Ruhe vor dem Sturm<br />

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