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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

und es sicher noch ein bisschen dauern würde bis ihr Essen kam, suchte Heather sich ein<br />

Buch aus, um sich die Zeit zu vertreiben. Sie entschied sich für „Der Schutzengel„ von Dean<br />

R. Koontz. Sie hatte schon einige seiner Bücher gelesen und mochte den Stil des Autors.<br />

Heather hatte erst ein paar Seiten gelesen, als sie hörte, wie die Klappe neben der Tür<br />

aufging. Sie nahm ihr Essen entgegen und setzte sich an den kleinen Tisch. Das Essen war<br />

ausgezeichnet. Nachdem sie fertig war, stellte Heather den Teller in die Spüle. Dann be-<br />

schloss sie, sich eine ausgiebige Dusche zu gönnen, wer wusste schon, wann man sie wieder<br />

duschen ließ. Anschließend holte sie sich eine Tafel Schokolade aus dem Kühlschrank. Sie<br />

nahm die Schokolade und das Buch mit ins Schlafzimmer und schaltete die Leselampe auf<br />

dem Nachttisch an. Sie setzte sich aufs Bett und begann zu lesen, sah aber immer wieder zu<br />

Jake herüber. Als Heather fast die Hälfte des Buches gelesen hatte, begann sie allmählich,<br />

sich Sorgen zu machen. Wie lange schlief Jake jetzt schon? Nirgendwo in dem Raum gab es<br />

eine Uhr, deswegen konnte sie es nicht genau sagen. Sie schätzte, dass sie selbst sieben oder<br />

acht Stunden geschlafen hatte, so lange brauchte sie gewöhnlich, um ausgeschlafen zu sein.<br />

Dann hatte sie gegessen und geduscht. Eine weitere Stunde. Mittlerweile hatte Heather zwei-<br />

hundertfünfzig Seiten gelesen. Sie war eine schnelle Leserin, also hatte sie vermutlich un-<br />

gefähr drei Stunden gelesen. Das bedeutete, dass Jake schon zwischen elf und dreizehn<br />

Stunden schlief. War das normal? Jetzt hatte Heather Probleme, sich auf ihr Buch zu<br />

konzentrieren. Alle paar Minuten sah sie zu Jake hinüber. Als sie ihn schließlich leise seufzen<br />

hörte, war sie gleichermaßen erleichtert und besorgt. Sie legte ihr Buch zur Seite und beugte<br />

sich über Jake. „Hey, da bist du ja endlich wieder Wie fühlst du dich?“, fragte sie besorgt.<br />

Jake öffnete die Augen und bemühte sich, zu sich zu kommen. Bis er seinen Verstand sortiert<br />

hatte, dauerte es ein paar Minuten. Dann aber versuchte er, Heather ein beruhigendes Lächeln<br />

zu schenken, welches aber zu einer schmerzverzerrten Grimasse wurde. „Es geht mir gut.“,<br />

antwortete er wenig überzeugend.<br />

„So sieht es nicht aus.“, entgegnete Heather besorgt. „Ich bin okay, mach dir keine<br />

Sorgen. Ich bin nur ein bisschen verspannt von dem langen Liegen, das ist alles.“ Jake rollte<br />

sich auf die Seite und sah Heather müde an. <strong>Die</strong>se streichelte Jakes Wange und küsste ihn<br />

zärtlich. Jake zog sie an sich und erwiderte den Kuss leidenschaftlich. „Dreh dich auf den<br />

Bauch.“, sagte Heather sanft. Jake beeilte sich, der Aufforderung Folge zu leisten. Er hatte<br />

Heathers letzte Massage sehr genossen und freute sich auf eine Wiederholung, diesmal ohne<br />

die Blicke und Kommentare ihrer Leidensgenossen. Heather löste das Band, das Jakes Kittel<br />

auf dem Rücken zusammenhielt und zog die Bettdecke soweit runter, dass sein Rücken frei<br />

lag. Dann begann sie sanft seine verspannte Nackenmuskulatur zu massieren. Zuerst war sie<br />

sehr vorsichtig, um Jake nicht noch mehr Schmerzen zuzufügen. Erst als die schlimmsten<br />

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