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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Ärger hatte. Also suchte ich mir eine ... eine schöne Frau mit einem dummen, reichen Ehe-<br />

mann. Ich brachte sie dazu, mir das Geld zu geben. Ich wurde zu dem Mann, den ich ... den<br />

ich jagte, seit ich alt genug war ...“ „Was hast du in Sydney gemacht?“ Sawyer wurde spei-<br />

übel. Panisch suchte er nach einem Ausweg, aber es gab keinen. „Was hast du in Sydney ge-<br />

macht?“ Sawyer zitterte am ganzen Körper wie Espenlaub. Dann sagte er unendlich ver-<br />

zweifelt: „Ich habe einen Mann umgebracht, Sir.“ „Warum?“ Jetzt war ohnehin alles egal.<br />

„Weil ich dachte, er sei der Betrüger, der meine Eltern auf dem Gewissen hat.“ „War er es?“<br />

Sawyer liefen erneut Tränen über das weiße Gesicht. „Nein. Man hatte <strong>mich</strong> herein gelegt.<br />

Der Mann, der mir sagte, es sei der Betrüger, hatte <strong>mich</strong> eiskalt benutzt, um einen säumigen<br />

Schuldner loszuwerden.“ Er verstummte. Der Arzt erhob sich. Er wusste, weitere Fragen<br />

hatten keinen Sinn. Nichts und niemand würde einen der beiden Männer noch dazu bringen,<br />

etwas zu sagen. Er hatte sich ein paar Notizen auf seinem PDA gemacht, jetzt klappte er<br />

diesen zu und verließ den Kerker. Minuten später kamen vier Wachen herein und machten<br />

Jake und Sawyer los. <strong>Die</strong> beiden Männer wurden in ihre Zellen zurück gebracht und dann<br />

nahm man ihnen die Handschellen ab. Vollkommen erledigt sanken die Beiden auf ihre<br />

Liegen. Beide waren am Ende ihrer Kräfte angelangt und fühlten nur noch eine ungeheure,<br />

alles verschlingende Leere in sich.<br />

*****<br />

Kate fragte sich, wie lange sie hier noch hocken sollte. Sie wollte nichts sehnlicher, als<br />

zu Sawyer und ihm erklären, dass nichts passiert war, dass es ihr außer verletztem Scham-<br />

gefühl und angekratztem Stolz gut ging. Er musste in einer absolut erbärmlichen Verfassung<br />

sein. Wenn er auch nur halb so fertig war wie Jake, wäre er vermutlich fertiger, als er je als<br />

Erwachsener gewesen war. Kate war zappelig und unruhig. Sie wollte zu ihm. Sie hätte ihm<br />

trotz Redeverbotes klar gemacht, ohne Rücksicht auf die <strong>Anderen</strong>, dass ihr nichts passiert<br />

war. Plötzlich hörte sie einen der Wachleute im Wohnzimmer: „Okay, wir bringen sie.“,<br />

sagen. Schritte näherten sich und einer der Wachen trat auf Kate zu. „Es geht los.“ Er hatte<br />

Klebeband in der Hand und klebte Kate, wie es bei Heather gemacht worden war, den Mund<br />

zu. Dann packte er sie am Oberarm und zog sie zur Tür, die in diesem Moment geöffnet<br />

wurde. Widerstandslos ließ Kate sich nach draußen führen. Es ging nicht in ihre Zelle und sie<br />

hatte keine Gelegenheit, außer einem winzigen Blick in Richtung Sawyers Zelle, nach ihm zu<br />

sehen. Sie konnte ihn nur als undeutliche Gestalt auf seiner Liege ausmachen und Angst<br />

schlug über ihr zusammen. Was hatten sie mit ihm gemacht? Gnadenlos wurde sie weiter ge-<br />

drückt. <strong>Die</strong> meisten standen an den Türen und sahen geschockt und mitleidig zu ihr hin.<br />

House beobachtete Kate und wunderte sich. Sie hatte sofort versucht, nach Sawyer zu gucken.<br />

Sie ging aufrecht, gerade, stolz und ... Konnte das sein? House beobachtete Kate ganz genau.<br />

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