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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

die von Zelle zu Zelle gingen und ein Blatt Papier und einen Stift hinein schoben. Neugierig<br />

hob der Psychologe das Blatt auf und identifizierte es verblüfft als Speisekarte. Es knackte im<br />

Lautsprecher und die gewohnt kalte Stimme sagte: „Ankreuzen, was ihr haben wollt.“ Einen<br />

Moment lang waren sogar die Gefangenen sprachlos, die absolut nicht auf den Mund gefallen<br />

waren, aber dann redeten alle gleichzeitig. „Was soll das nun wieder bedeuten? Wollen die<br />

kranken Schweine uns bestechen? Da sind sie bei mir schief gewickelt.“ Sawyer klang auf-<br />

gebracht. „Wo ist die Getränkekarte? Ein doppelter Scotch wäre genehm.“, bemerkte House.<br />

„Was ist mit mir? <strong>Die</strong> haben <strong>mich</strong> vergessen.“, empörte sich Gil. „Das ist bestimmt ein Irr-<br />

tum.“, antwortete Sara. Kate rief zu Sawyer rüber: „Honey, quatsch nicht dumm daher, halt<br />

die Klappe und such dir was aus.“ Ziva lachte. „Kate hat Recht, Sawyer, erbeute die Chance.“<br />

Abby lachte und Sawyer erwiderte gedehnt: „... ergreife ...“ Ziva zog eine Augenbraue hoch.<br />

„Hat noch jemand keine Karte bekommen?“, fragte Allison.<br />

Keiner antwortete. Alle waren in die Speisekarten vertief. Keiner von ihnen, auch<br />

Sawyer nicht, würden auf die einmalige Möglichkeit verzichten, zu einer vernünftigen Mahl-<br />

zeit zu kommen. Endlich etwas anders als das elende Brot. Keiner der Gefangenen brauchte<br />

länger als ein paar Augenblicke, um sich zu entscheiden. Eine der Wachen kam und sammelte<br />

die Speisekarten und Stifte ein. Gil kam nicht umhin, ziemlich genervt aus der Wäsche zu<br />

schauen. Locke hätte gerne ein paar erklärende Worte gesagt, hielt sich aber an die An-<br />

weisung, kein Wort über seine Testreihen verlauten zu lassen. Das Essen wurde erstaunlich<br />

schnell gebracht und eine Weile war nichts zu hören außer Essgeräuschen. Allison war schon<br />

auf einem Viertel der Strecke satt und überlegte, wie sie ihre Rest zu Gil hinüber bekommen<br />

konnte, ohne, dass diese vom Teller rutschten. „Gil, hier, wir müssen nur sehen, wie wir es zu<br />

dir bekommen.“, sagte sie und trat an das Gitter. „So wird das nichts. Halte den Teller fest<br />

und ich esse durch die Gitterstäbe.“, meinte Gil schließlich. „Gute Idee.“ Allison hielt den<br />

Teller ans Gitter und auch, wenn es etwas umständlich für Gil war, kam er so doch noch zu<br />

einer vernünftigen Mahlzeit. Kurz dachte Allison darüber nach, dass es für sie unter Um-<br />

ständen üble Konsequenzen haben könnte, aber nun war es ohnehin zu spät. Sara hatte sofort<br />

denselben Gedanken gehabt. Sie aß kaum die Hälfte von dem, was es in ihrer großen Portion<br />

gab. Den Rest teilte auch sie mit Gil. Auf der anderen Zellenseiten machte Heather das<br />

Gleiche mit Locke, denn auch er hatte keine Karte bekommen. <strong>Die</strong> junge Frau schaffte ihre<br />

Portion auch nicht annähernd und so war es selbstverständlich, dass sie mit Booth und Abbys<br />

Hilfe ihre Reste unter erheblichem Aufwand und unter Zuhilfenahme der Finger zu Locke<br />

schaffen ließ. Irgendwie gelang es, wenn auch mit einigen Verlusten. Selbst die jungen<br />

Männer schafften ihre Portionen nicht, denn ihrer aller Mägen hatten sich inzwischen an die<br />

eher schmalen Rationen so gewöhnt, dass die großen Portionen zu viel waren. Als alle Teller<br />

eingesammelt worden waren, lagen alle vollgestopft und müde auf den Liegen. Das grüne<br />

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