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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

unruhig hin und her zu werfen, ruhig und gleichmäßig ging der vorher so keuchende Atem, die<br />

verkrampften Gesichtszüge entspannten sich. Tief atmete John durch und nahm ein paar<br />

Schlucke aus seiner Wasserflasche. Er fühlte sich matt und ein wenig schwindelig, gönnte sich<br />

aber nur einen kurzen Moment der Ruhe, eher er sich erhob und zu Jakes Zelle ging. „Booth<br />

wird es schaffen, er schläft sich jetzt gesund und seine Temperatur wird fallen.“, sagte er ruhig<br />

zu Cameron. „Ich sehe kurz nach ihm, kümmerst du dich um Jake?“ Nachdem, was sie mit<br />

Locke erlebt hatte, traute sie ihm einiges zu, aber er war kein Mediziner, sie wollte sich selbst<br />

überzeugen, ob es mehr als ein subjektiver Eindruck war und eilte zu Booth. <strong>Die</strong> Ärztin nahm<br />

das Thermometer und ging zu ihrem anderen Patienten. Schon der erste Blick zeigte ihr, dass<br />

der geheimnisvolle Mann Recht hatte. Booth schlief ruhig und entspannt, atmete tief und<br />

regelmäßig. Allison tastete nach seinem Puls und bemerkte dabei sofort, dass der Agent nicht<br />

mehr so extrem vor Fieber glühte. Sie hatte das Thermometer mitgenommen und hielt es Booth<br />

ins Ohr. Sekunden später hatte sie das Ergebnis. 39,5 Immerhin war sein Fieber endlich unter<br />

die 40,0 Grad Marke gesunken. Vor Erleichterung wären Allison fast Tränen gekommen.<br />

Locke fühlte sich müde, wie immer wenn er seine Gabe benutzt hatte, aber ein Blick<br />

auf Jake sagte ihm, dass dieser tapfere junge Mann nicht warten konnte, bis er sich erholt hatte.<br />

So kurz hintereinander hatte John es noch nie versucht, aber diesmal musste es einfach ge-<br />

lingen. John schloss die Augen, versuchte tief zu atmen und sich zu entspannen. Das Wissen,<br />

dass ein Leben davon abhing, machte es nicht leichter. Das hatte er schon mehrmals erlebt, die<br />

Bilder von Jake und der Säge drängten sich in sein Bewusstsein. - Verdammt, John Locke, da<br />

hast du es auch geschafft. Reiß dich zusammen, du musst. - Je verzweifelter Locke die Kraft zu<br />

zwingen versuchte, desto mehr entzog sie sich ihm. Er fühlte, wie ihm der Schweiß ausbrach<br />

und es in seinen Schläfen zu hämmern begann. Locke atmete schwer, versuchte, sich zur<br />

Konzentration zu zwingen, es ging nicht. Er zuckte zusammen, als sich eine Hand auf seine<br />

Schulter legte. Ganz sanft sprach Allison ihn an: „Du hast Booth gerettet, John, deine Gabe ist<br />

einfach einzigartig.“<br />

John fuhr hoch, den Tränen nahe. „Ich schaffe es nicht, Allison. Ich habe keine Kraft<br />

mehr. Jake wird sterben, weil ich versage.“ „Beruhige dich, John, du hast bisher noch nie ver-<br />

sagt. Du zitterst ja am ganzen Leib, bestimmt brauchst du einfach nur etwas Zeit, um dich zu<br />

erholen. Ich verstehe nichts von dem, was du da tust, aber es scheint dich unheimlich viel Kraft<br />

zu kosten. Leg dich einen Moment hin und ruh dich aus. So schnell stirbt es sich nicht, wenn<br />

man so jung und in so guter Konstitution ist wie Jake.“ <strong>Die</strong> Immunologin versuchte, mehr Zu-<br />

versicht in ihre Stimme zu legen, als sie empfand. Natürlich würde der geschwächte Körper<br />

nicht mehr lange durchhalten. Auch der Lebenswille des jungen Mannes war im Moment nicht<br />

stark genug, der Infektion, die in seinem Körper tobte, etwas entgegen zu setzen. Aber den<br />

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