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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

reinigen. Schlimmer war nur noch das Wissen, gar nicht auf die Toilette zu können. <strong>Die</strong> junge<br />

Frau empfand die Demütigung, die man ihr hier antat, als Extrem.<br />

Sie saß an die Wand gelehnt da und plötzlich erschien vor ihren Augen das grinsende<br />

Gesicht ihres Kollegen Eric Foreman. Er sah sie ironisch an und sagte dann laut und deutlich,<br />

verletzend: „Du bist vielleicht eine Schlampe. Wie siehst du nur aus. Du bist total verdreckt<br />

und stinkst.“ Allison schossen Tränen in die Augen und sie stammelte verzweifelt: „Ich kann<br />

doch nichts dafür.“ Foreman sah sie angewidert an. „Wie lange hast du nicht geduscht, sag<br />

mal? So wird dich keiner ans Bett des Patienten lassen.“ Allison geriet in helle Aufregung. „Ich<br />

muss ihn untersuchen, Foreman. Du musst <strong>mich</strong> zu ihm lassen. Ich kann doch nichts dafür,<br />

dass ich nicht Duschen kann.“ Verzweifelt wollte sie ihrem Kollegen klar machen, dass es<br />

nicht ihre Schuld war, dass sie unangenehm roch. Aber noch bevor sie weitere Erklärungen<br />

abgeben konnte, verblasste das Bild des Neurologen und sie sah wieder nur noch alles um-<br />

fassende Dunkelheit. Cameron wimmerte leise auf. Sie wollte nicht, dass Foreman wieder<br />

ging. Selbst, wenn er sie angriff, war das immer noch besser, als hier alleine zu bleiben.<br />

„Komm zurück ....“<br />

Gibbs, Jethro<br />

Zelle 3, Tag 1, 21.20 Uhr<br />

Status: Vermehrte Unruhe, offensichtlich z.T. Halluzinationen, hohe Atem-<br />

frequenz, rezidive Tachykardie, Pulsfrequenz jetzt 144.<br />

Gibbs fuhr erschrocken zusammen, als sich plötzlich die Zellentür öffnete. Allerdings<br />

wurde es nur unwesentlich heller. Ein Wachmann mit einem Nachtsichtgerät vor den Augen<br />

trat in die Zelle und befahl Gibbs: „Aufstehen, 16.“ Gibbs kam ein wenig unsicher auf die<br />

Füße. Er spürte, dass sich an seinen Handfesselns zu schaffen gemacht wurde. Dann waren die<br />

Fesseln gelöst und er spürte, wie ihm ein Teller in die Hände gedrückt wurde. Unter den linken<br />

Arm klemmte die Wache ihm eine Flasche, Gibbs vermutete Wasser. Dann wurde er auch<br />

schon wieder alleine gelassen. Sehr vorsichtig, um nichts zu verschütten, machte Gibbs die<br />

paar Schritte bis an die Wand, dort, wo die Tür war. Hier bückte er sich und stellte den Teller<br />

links neben der Tür auf den Boden. <strong>Die</strong> Flasche nahm er mit sich und tastete sich von der Tür<br />

weg. <strong>Die</strong> Hände bewegen zu können war ein schönes Gefühl. Gibbs hatte in den vergangenen<br />

Stunden kurze Halluzinationen gehabt. Nichts wirklich erschreckendes, allerdings hatte es aus-<br />

gereicht, seinen Puls in die Höhe zu treiben. Er brauchte immer wieder einige Zeit, um sich zu<br />

erholen. Gibbs öffnete die Flasche und trank vorsichtig einen Schluck. Es handelte sich wirk-<br />

lich um Wasser. Gibbs hatte schon vor Stunden entschieden, nichts zu Essen. Da er durch die<br />

Fesselung an den Gürtel die Hände nicht benutzen konnte, und er sich nicht der demütigenden<br />

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