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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Aber ganz allmählich spürte er, dass sich die ersten, schmerzhaften Verspannungen lösten.<br />

Kate arbeitet an seinen Schultergelenken, bis Sawyers schmerzhaftes Stöhnen immer mehr in<br />

wohliges Seufzen überging. Schließlich fragte sie ihn: „Na, geht es wieder etwas besser?“<br />

Sawyer hob den Kopf und sah Kate an. „Du bist hervorragend. Wenn du noch ein paar Tage<br />

so weiter machst, wird es mir wieder ganz gut gehen.“ Sie lächelte. „Ich fürchte, die Gelegen-<br />

heit werden wir nicht bekommen. Ich muss sicher bald in meine Zelle zurück.“ In ihrem Ge-<br />

sicht war deutlich Angst zu sehen. Sawyer setzte sich vorsichtig auf und stellte erstaunt fest,<br />

dass die Schmerzen deutlich nachgelassen hatten. Er legte sich achtlos den Kittel über den<br />

Schoss und zog Kate neben sich auf die Liege. Sie ließ sich an ihn sinken und sagte leise: „Ich<br />

habe Angst. Ich habe Angst, dass nicht alle von uns hier lebend raus kommen.“<br />

*****<br />

Inzwischen hatten sich Heather und Jake auf die Liege gesetzt. „Geht es dir wirklich<br />

gut?“, fragte sie Jake besorgt. „Ich stelle es mir ziemlich beängstigend vor, in dieser dunklen<br />

Kiste zu liegen.“, versuchte dieser ungeschickt, Heather abzulenken. „Am Anfang hatte ich<br />

wirklich ziemliche Angst. Aber dann habe ich an dich gedacht und <strong>mich</strong> sofort sicher ge-<br />

fühlt.“, erklärte Heather mit ihrem unwiderstehlichen, schüchternen Lächeln. „Gut, jetzt habe<br />

ich zugegeben, dass ich Angst hatte. Dafür könntest du aufhören, so zu tun, als wärest du un-<br />

verwundbar und zugeben, dass dir alles weh tut.“ Jake sah sich kurz im Zellentrakt um und<br />

vergewisserte sich, dass niemand ihnen besondere Aufmerksamkeit schenkte. <strong>Die</strong> meisten<br />

anderen waren damit beschäftigt, lauthals über die Entführer zu schimpfen. „Na ja, ich hab<br />

<strong>mich</strong> schon besser gefühlt, aber so ein kleiner Muskelkater vergeht auch wieder.“ „Er würde<br />

schneller vergehen, wenn du mir erlaubst, dich zu massieren.“, bot Heather an und biss sich<br />

nervös auf die Lippen. „Das musst du nicht tun, wirklich.“ „Ich weiß. Aber ich möchte dir<br />

helfen. Zieh einfach den Kittel aus und leg dich auf den Bauch. Ich meine natürlich nicht ganz<br />

ausziehen.“ Heather errötete. „Nur so, dass ich an deine Arme und Schultern komme.“ Jake<br />

verkniff sich ein Grinsen und stand auf. Er löste das Band, welches den Kittel zusammenhielt<br />

und schlüpfte aus den Armlöchern. Sorgfältig bemüht, den Kittel nicht fallen zu lassen, was<br />

ziemlich schwierig war, schob er das Kleidungsstück an seinem Körper herunter und be-<br />

festigte es an seiner Taille, wie er es schon am ersten Tag ihres Aufenthaltes getan hatte.<br />

House hatte diese akrobatische Aktion zwei Zellen weiter amüsiert beobachtet. „Ich<br />

nehme meine Erstdiagnose mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück. Der arme Junge schläft<br />

ganz sicher nicht mit der Kleinen und wird das vermutlich auch in den nächsten zehn Jahren<br />

nicht tun.“ „House.“, rief Cameron entsetzt, während Heather noch tiefer errötete und zu<br />

Boden sah. Jake schluckte alles, was ihm auf der Zunge lag, herunter, um Heather nicht noch<br />

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