Die Anderen - Über mich

Die Anderen
by Frauke Feind
Hoffnung sah, konnte er sie nicht belügen. - Verdammt. Wann bin ich eigentlich so weich ge-
worden? - fragte er sich. „Ja, verflucht, ich habe es so gemeint. Aber ich hätte es nie gesagt,
wenn ich nicht geglaubt hätte, dass ich im nächsten Moment aufgespießt werde.“
Cameron hatte offenbar beschlossen, den zweiten Satz geflissentlich zu ignorieren.
Bevor House noch etwas sagen konnte, schlang sie die Arme um seinen Hals und küsste ihn
leidenschaftlich. House erwiderte den Kuss unwillkürlich, bevor ihm klar wurde, was er da
tat. Sofort beendete den Kuss abrupt und löste sich von Cameron. „Cameron, das ist ein
Fehler. Ich würde dich nur unglücklich machen. Wenn wir hier jemals raus kommen, solltest
du dir einen netten, normalen Kerl in deinem Alter suchen.“ Cameron war mit ihrer Geduld
am Ende. „Ich will aber keinen netten, normalen Kerl in meinem Alter. Ich will dich, warum
geht das nicht in deinen Dickschädel?“ House seufzte. „Du glaubst, dass du mich willst. Aber
nach ein paar Monaten, spätestens nach ein paar Jahren mit mir wirst du einsehen, dass ich
dich nicht glücklich machen kann. Ich bin, wie ich bin und ich werde mich auch nicht ändern.
Du bist eine hübsche, junge Frau. Irgendwann wirst du dir wünschen, mit einem Mann zu-
sammen zu sein, der dir Blumen schenkt und dich am Valentinstag zum Candle-Light-Dinner
einlädt. Du wirst dir wünschen, einen Freund zu haben, mit dem du Tanzen gehen und lange
Mondscheinspaziergänge machen kannst. Du träumst wahrscheinlich von einem romantischen
Heiratsantrag, einer großen Hochzeitsfeier, einem Haus mit Garten und zwei süßen Kindern.
Der längste Spaziergang, den du mir machen wirst, ist der vom Auto zum Klinikeingang. Den
Valentinstag werde ich wahrscheinlich vergessen, genauso wie deinen Geburtstag und das
Datum des Tages, an dem wir uns kennen gelernt haben. Und wenn ich auf die Idee kommen
sollte, dir auf Knien einen Heiratsantrag zu machen, müsstest du mir hoch helfen. Sieh mich
an, Cameron. Ich bin ein Krüppel, alt genug, um dein Vater zu sein. Schlag dir das aus dem
Kopf, hörst du.“
„Nein, Greg, das werde ich mir nicht aus dem Kopf schlagen.“, antwortete Cameron
wütend. „Ich liebe dich und ich will mit dir zusammen sein, wann geht das endlich in deinen
Schädel? Ich habe mich in dich verliebt, nicht in irgendeinen Kerl, der mir Rosen schickt und
mich zum Candle-Light-Dinner einlädt. Ich weiß besser als du selbst, wie du bist und dass
nichts und niemand dich wirklich ändern wird. Unser Nicht-Date bei dem Monster Truck
Rennen war die beste Verabredung, die ich je hatte. Es war ein so wunderschöner Abend, weil
ich mit dir zusammen war. Es ist mir egal, dass ich mit dir nicht tanzen kann. Ich möchte
lieber in deinen Armen auf der Coach liegen und einen Film ansehen oder dir beim Klavier
spielen zuhören, als mit einem anderen Mann in Clubs zu gehen. Verstehst du nicht? Es ist
egal, was wir machen. Und ich brauche kein Haus im Grünen, zwei Kinder und einen Hund.
Ich brauche nur dich. Ich bin glücklich, solange ich mit dir zusammen bin. Und es ist mir
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