Die Anderen - Über mich

Die Anderen
by Frauke Feind
am Tisch neben ihr auf. Beide waren Anfang bis Mitte dreißig. Sie waren ordentlich, aber
nicht formell mit dunklen Hosen und Jacketts, aber ohne Krawatte gekleidet. Zu leger für Ge-
schäftsreisende auf dem Weg zu oder von einer Konferenz und zu elegant für Touristen, über-
legte Monica „Ich glaube, wir haben uns geirrt, was Green und Austen angeht, Tony.“, sagte
gerade einer der beiden Männer zu seinem Begleiter. „Sie passen einfach nicht ins Muster.
Die sechs Leute, die ich überprüft habe, sind offensichtlich alle Profis. Sie haben falsche
Identitäten und Tarnjobs angenommen. Kate Austen und Jake Green passen nicht in diese
Gruppe.“
Monica wurde hellhörig. Diese Leute arbeiteten offensichtlich am selben Fall wie sie.
Vermutlich warteten sie auch auf den Flug nach LA. Sie war neugierig, zu welcher
Organisation die beiden Männer wohl gehörten. CIA? NSA? Homeland Security? NCIS?
„Okay, nehmen wir einfach mal an, dass du Recht hast und die Mörderin und der Ex-Söldner
nur zwei unschuldige Opfer sind. Was wollen die Entführer dann mit ihnen?“ „Ehrlich gesagt:
Ich habe keine Ahnung. Aber die haben wir bei diesem Locke und den beiden Ärzten auch
nicht. Und wenn wir ganz ehrlich sind, wenn man alle nicht verdächtigen Verschwundenen
im Kontext sieht, kann man sich auch fragen, was sie mit den Bundesagenten wollen.“ An
dieser Stelle beschloss Monica, sich mit den beiden Männern bekannt zu machen. Sie würden
sich bei den Ermittlungen ohnehin über den Weg laufen. Es konnte also nicht schaden, wenn
sie sich schon mal mit ihnen vertraut machte. „Entschuldigen Sie. Agent Monica Reyes, FBI.“
Monica zeigte Tony und McGee ihre Dienstmarke. „Ich habe einen Teil ihres Gesprächs mit-
gehört. Sie suchen auch nach den verschwundenen Passagieren?“ „Ja, das tun wir. Special
Agent Tony DiNozzo, NCIS. Das ist mein Kollege Timothy McGee.“ Auch Tony zog seine
Dienstmarke und zeigte sie Monica „Freut mich, Sie kennen zu lernen.“, sagte McGee und
reichte Monica die Hand. „Möchten Sie sich nicht zu uns setzen?“ „Gern.“, erwiderte Monica
und nahm Platz. „Arbeiten Sie allein?“, fragte Tony etwas überrascht. „Nein, ich bin mit
meinem Partner hier. Er holt uns gerade einen Kaffee, er müsste eigentlich gleich zurück sein.
Sie haben also auch schon herausgefunden, dass sechs der verschwundenen Passagiere falsche
Identitäten hatten?“ „Sieh mal an, wir sind also nicht die einzigen, die in den letzten Stunden
etwas anderes getan haben, als dumm rum zu sitzen.“, stellte Tony fest.
„Und von welcher Behörde sind Sie, dass Sie so überrascht sind zu hören, dass das
FBI Fortschritte macht?“, ertönte plötzlich Doggetts Stimme, der gerade hinter Monica auf-
getaucht war. „NCIS. Special Agents DiNozzo und McGee. Und Sie sind ...?“, wollte Tony
wissen. „Agent John Doggett.“ Ohne auf eine Aufforderung zu warten nahm Doggett auf dem
letzten freien Stuhl am Tisch Platz. „Der NCIS weiß auch schon von den Tarnidentitäten.“,
erklärte Monica ihrem Partner. „Es sieht ganz danach aus, als hätte eine Organisation mit
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