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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Kerker verlassen hatte, betrat das Verließ wieder. Er hatte den schrecklichen Elektroschocker<br />

in der Hand und trat damit auf die Plattform.<br />

Er sah mitleidlos auf Booth herunter und erklärte: „Nummer 1, um dich kümmern wir<br />

uns ganz ausgiebig sobald wir mit Nummer 12 fertig sind. Du wirst ganz bestimmt nie wieder<br />

ungefragt den Mund aufmachen, davon bin ich überzeugt.“ Booth begann sich ernsthafte<br />

Sorgen um seine Gesundheit zu machen. Jetzt trat der Arzt zu Gibbs hinüber und erklärte nun<br />

an Locke gewandt: „Wie alle anderen wirst du auch ein wenig zur Mitarbeit motiviert,<br />

Nummer 12. Vorher jedoch wird dein Kollege für deine Lügen abgestraft. Lass dir das eine<br />

Lehre sein. Zwanzig Schläge für Nummer 16.“ Er hob den Stab und Gibbs wappnete sich<br />

gegen den Schmerz. Wie stark dieser war, überraschte den harten Navy Mann allerdings doch<br />

etwas. Er hatte sich fest vorgenommen, nicht zu schreien. Als der Stromstoß aber durch<br />

seinen gefesselten Körper zuckte, konnte er einen gequälten Aufschrei absolut nicht unter-<br />

drücken. Während der kommenden Minuten wurde ihm mehr als drastisch bewiesen, dass er<br />

den Stromstößen so wenig entgegen zu setzen hatte wie alle anderen vor ihm. Keuchend und<br />

zuckend hing er in den Fesseln und brauchte nach Beendigung der Tortur eine ganze Weile,<br />

um sich wieder zu fangen. Verdammt, hatte das wehgetan. Der Arzt zog sich einen der Stühle<br />

vom Tisch heran und setzte sich vor Locke hin. „Nun zu uns beiden. Ich empfinde selten<br />

Furcht oder Angst. Was möchtest du mir dazu sagen?“ Locke hatte der Bestrafung entsetzt zu<br />

geschaut und stieß heftig hervor: „Das stimmt nicht, Sir.“ Der Arzt nickte zufrieden. „Ich<br />

ärgere <strong>mich</strong> oft darüber wie andere Leute <strong>mich</strong> behandeln. Was fällt dir dazu ein?“ „Das<br />

stimmt, Sir.“ „Manchmal erscheint mir alles ziemlich düster und hoffnungslos.“ „Auch das ist<br />

richtig.“ „Na, warum denn nicht gleich so? Dann wollen wir uns mal ein wenig über dich<br />

unterhalten.“<br />

Nummer 12 hockte in dem Rollstuhl und fragte sich, welche Fragen der Interviewer<br />

wohl für ihn bereithielt. Es gab so verdammt viel, über das Locke nicht gerne sprach, soviel<br />

Demütigung, so viel Unglück in seinem Leben. Er warf einen Blick auf Gibbs, der wieder<br />

einigermaßen aufrecht in seinen Fesseln stand und schaute dann auf den gefesselten Booth,<br />

der hilflos und sicher nicht gerade in freudiger Erwartung dessen, was auf ihn zukam, auf dem<br />

Bettgestell lag. Der Schaumstoffball, den man ihm in den Mund gesteckt hatte, musste wider-<br />

lich sein. Er erstickte so gut wie jedes Geräusch und quoll durch den Speichel immer mehr<br />

auf. Locke erinnerte sich nur zu gut an die Tortur vor ein paar Tagen, oder war es Jahre her,<br />

als die Entführer Jake und Sawyer so grausam gestraft hatten. Beide hatten hinterher überein-<br />

stimmend gesagt, dass dieser Schaumstoffball grässlich gewesen war. Schon nach kürzester<br />

Zeit dörrte er einem den Mund aus. Der Würgereiz ließ nicht nach, da das Teil immer größer<br />

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