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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

gefährlicher Haie mit einer dermaßen heftig blutenden Wunde schwimmen zu müssen, konnte<br />

die Verletzung schnell doch lebensgefährlich werden lassen. - Scheiße. - war alles, was er<br />

derzeit denken konnte. Bis eben hatte er keinen Hai gesehen. Vielleicht hatte er Glück und sie<br />

würden nicht kommen? Jake wartete beklommen darauf, dass sein rasender Herzschlag sich<br />

ein wenig beruhigte. Das Blut rauschte ihm immer noch in den Ohren. Wie sollte er hier nur<br />

raus kommen, wenn draußen vor der Höhle, wirklich Haie auftauchten? Jake zerrte an seinem<br />

Kittel herum und versuchte, mit den Zähnen einen Riss hinein zu bekommen. Nach einigen<br />

Versuchen gelang es ihm und er trennte einen zirka zehn Zentimeter breiten Streifen mit der<br />

rechten Hand ab. <strong>Die</strong>sen schlang er sich, so gut es ging, um die Verletzung. Nicht, dass er<br />

damit die Blutung allzu sehr stillen konnte. Es war ihm klar, er musste hier raus. So fasste er<br />

sich schließlich ein Herz und packte das Metallkästchen fest in die Linke, dann tauchte er<br />

langsam wieder ab.<br />

Vor sich sah er den Ausgang der Grotte unter Wasser liegen und schwamm zielstrebig<br />

darauf zu. Und erschrak im nächsten Moment heftig, als vor ihm ein grauer Schatten vorbei<br />

schoss. Verdammt. Da waren sie, Haie, drei Stück konnte Jake erkennen, möglich, dass noch<br />

mehr da waren. Verzweifelt drehte der junge Mann um und tauchte erst einmal wieder in der<br />

Grotte auf. Er wusste nicht, wie er hier heraus kommen sollte. Hoffnungslos schwamm er ans<br />

Ufer. Er dachte an Heather. Sollte er wirklich der Nächste sein, der heute sein Leben verlieren<br />

würde? Irgendeinen Ausweg musste es geben. Zumal, das sah Jake ganz deutlich, das Wasser<br />

in der Grotte langsam anstieg, anscheinend kam die Flut. Er hatte die Wahl, in Kürze hier<br />

qualvoll zu ersticken oder sich von Haien zerreißen zu lassen. Wunderbare Aussichten. Er sah<br />

sich die kleine Metalldose in seiner Hand an. Dann drehte er sie auf. Ein Zettel mit einer 6.<br />

Jake zuckte die Schultern. Er würde beide Hände brauchen. So schloss er die Dose wieder<br />

und ließ sie achtlos neben sich liegen. Er schloss die Augen, dachte ganz intensiv an Heather<br />

und seufzte. Dann löste er den provisorischen Verband von seinem Arm, nur um ihn so fest,<br />

wie es ihm alleine möglich war, oberhalb der Bisswunde erneut um seinen Arm zu schlingen,<br />

um die Blutung abzubinden. Den Schmerz ignorierend, so gut es ging, zog er den Stoff so<br />

stramm wie er nur konnte. Noch immer sickerte Blut aus der Wunde, allerdings nur noch sehr<br />

wenig. Jake biss sich resigniert auf die Lippe. Entweder, das reichte, oder er würde in<br />

wenigen Minuten mit Sawyer in der Hölle darüber diskutieren können, wie das alles für Kate<br />

und Heather ausgehen mochte. Tief atmete er ein und ließ sich ins Wasser gleiten.<br />

So schnell es ihm möglich war, tauchte er aus der Grotte hinaus und sah sich hektisch<br />

um. Kein Raubfisch zu sehen. Jake war klar, dass das nicht das Geringste zu sagen hatte.<br />

Jetzt, oder nie mehr. Jede hektische Bewegung möglichst vermeidend, ließ er sich an die<br />

Oberfläche treiben. Der Schmerz in seinem Arm war im kalten Salzwasser durchaus erträglich<br />

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