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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

hätten, sie wäre zusammen gebrochen. Den Schmerz in Schultern und Armen, der sofort ein-<br />

setzte, als ihr Gewicht an diesen hing, spürte die junge Frau gar nicht. Leise wimmerte sie nur<br />

noch: „Nein ... nein ... bitte ... nicht.“, vor sich hin. Sie reagierte nicht mehr auf die Stimmen<br />

der anderen, die versuchten, sie anzusprechen: „Kate ...“ Apathisch und zitternd hing sie in<br />

ihren Fesseln, die Augen blicklos ins Leere gerichtet. Auch Mulder fühlte sich so hilflos wie<br />

bisher nur ein einziges Mal in seinem Leben. Er konnte nicht mehr verhindern, dass auch ihm<br />

Tränen über die Wangen liefen, er schämte sich dieser nicht, und biss sich verzweifelt auf die<br />

Lippen, um nicht zu Schreien. Allison, Heather, Sara, Abby, Bones, schluchzten heftig vor<br />

sich hin. <strong>Die</strong> Männer schwiegen verbissen. Was hätten sie auch sagen sollen? Wie sollte man<br />

Mulder und Kate trösten? Nicht einmal der sonst so besonnene Locke hätte die richtigen<br />

Worte gefunden, um den beiden vollkommen verzweifelten Menschen irgendwie zu helfen.<br />

Er versuchte, sich in Trance zu versetzten. Vor Anstrengung liefen ihm Schweißperlen über<br />

das angespannte Gesicht. Je verzweifelter er versuchte, eine Vision zu erzwingen, desto mehr<br />

entzog sich ihm seine Gabe. Johns Kopf hämmerte, vor seinen Augen tanzten Nebelschleier.<br />

<strong>Die</strong>smal hatte er nicht den Hauch einer Chance, einen Blick in die Zukunft zu erhaschen. Und<br />

dann plötzlich geschah etwas, was allen das Blut in den Adern gefrieren ließ.<br />

Vor ihnen wurde die Wand plötzlich durchsichtig, jedenfalls wirkte es so. Als würde<br />

ein Schleier beiseitegeschoben, konnten die gefesselten Gefangenen plötzlich in den Neben-<br />

raum gucken. Was sie sahen, ließ Kate gellend aufschreien, aber nicht nur Kate. In grenzen-<br />

losem Entsetzen schrien auch Allison und Heather auf. Im Nebenraum erkannten sie eine<br />

Gaskammer. Und in dieser Gaskammer saßen Sawyer und Dana, an die Stühle gefesselt, und<br />

starrten nicht minder entsetzt zu ihnen herüber. Dana wollte gerade ein paar Worte an Sawyer<br />

richten, als sich ihre Augen plötzlich in namenlosem Grauen öffneten. Sawyer folgte ihrem<br />

Blick und erstarrte. Wo eben noch eine Wand gewesen war, war jetzt eine durchsichtige Glas-<br />

fläche zu sehen und er konnte direkt auf Kate schauen. Auf den Monitoren außerhalb der<br />

Kammer war überdeutlich zu sehen, wie sich Herzschlag und Puls der beiden Todes-<br />

kandidaten schlagartig noch mehr erhöhten, als ihnen die Tragweite dessen, was hier gerade<br />

geschah, bewusst wurde. Dana suchte nach einer kurzen Schrecksekunde Mulders Blick und<br />

versuchte ein aufmunterndes Lächeln, während Sawyer fassungslos in Kates vor Entsetzen<br />

weit aufgerissene Augen schaute.<br />

Er murmelte immer wieder leise: „<strong>Die</strong>se Schweine, diese verdammten Schweine.“, vor<br />

sich hin. Mühsam zwang Scully sich zur Ruhe. „Sawyer, hör zu. Kates einziger Trost wird<br />

sein, wenn sie sieht, dass du nicht leiden musst. Tu ihr und vor allem dir selbst den Gefallen,<br />

und atme so tief wie möglich ein, wenn es losgeht. Versuche nur nicht, die Luft anzuhalten,<br />

hörst du?“ Sie sah Sawyer kurz an. <strong>Die</strong>ser erwiderte den Blick ruhig und nickte dann:<br />

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