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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

leise hervor. House sah Seeley ernst an. „Wenn du dehydrierst und deswegen kollabierst, wird<br />

es auch jeder mit bekommen und besonders deine Partnerin wird sich sicher sehr darüber<br />

freuen ...“ Booth zuckte zusammen, schnaufte dann resigniert. „Gib schon her.“ House nickte<br />

zufrieden. „Ich weiß, wie ... Denk einfach nicht drüber nach, okay. Das du <strong>mich</strong> erst bitten<br />

musst, ist nur eine weitere Schikane von diesen Dreckskerlen, da pfeifen wir drauf, Booth.<br />

Erst mal müssen wir vorrangig sehen, dass wir dich durch diesen Scheiß hier möglichst un-<br />

beschadet hindurch kriegen.“ Er hielt Booth eine Wasserflasche an die Lippen und dieser<br />

trank, wenn auch mit schierer Verzweiflung in den Augen.<br />

<strong>Die</strong> Gefangenen bekamen kein grünes Licht, nur die vier Männer hatten die Erlaubnis,<br />

zu Reden. Auch Booth durfte nicht sprechen, dass wurde ihnen klar gemacht, als sie sich mit<br />

ihm unterhielten. Kaum hatte er ein paar Worte von sich gegeben, die nichts mit dem Schlaf-<br />

entzug an sich zu tun hatten, kam die Lautsprecherdurchsage: „Nummer 1 hat zu schweigen,<br />

sonst sehen wir uns gezwungen, zu drastischen Strafen zu greifen, verstanden.“ Erschrocken<br />

schwieg Booth. House trat in Abständen immer wieder zu ihm und überprüfte seinen Blut-<br />

druck, gab ihm zu trinken und behielt den jungen Mann einfach im Auge. Schließlich kam der<br />

Punkt, vor dem Booth so schreckliche Angst gehabt hatte. Seine Blase hatte sich wieder ge-<br />

füllt und er würde in absehbarer Zeit erneut darum bitten müssen, dass House ihm half. Ganz<br />

allmählich wurde Booth auch leicht müde. Seine Augen fingen an zu brennen und zu Tränen.<br />

Sein Rücken schmerzte so stark, dass er glaubte, es nicht mehr lange auszuhalten. Und doch<br />

wusste er, dass das erst der Anfang der Tortur war. Er bekam zunehmend Hunger und merkte,<br />

dass seine Konzentration nach ließ. Er hatte sich mit Erinnerungen an einige seiner<br />

schlimmsten Fälle abgelenkt und merkte langsam, dass er sich an vieles nicht mehr erinnern<br />

konnte. Mit fortschreitender Zeit begann er außerdem zu frieren. Ab und zu klapperten seine<br />

Zähne unkontrolliert aufeinander. Er hatte wahnsinnige Kopfschmerzen. House bekam dies<br />

alles sehr wohl mit. Außerdem merkte er, dass Booth wieder sehr unruhig wurde. Er wusste<br />

nicht, wie er dem Jungen helfen sollte. Das einzige, was er machen konnte, um Booth die An-<br />

gelegenheit zu erleichtern war, dessen Blase zu leeren. Er durfte nichts anderes machen.<br />

Schließlich hielt Booth es nicht mehr aus. Er warf House einen flehenden Blick zu und<br />

dann irrte sein panischer Blick durch den Zellentrakt. <strong>Die</strong> Mitgefangenen hatten mit be-<br />

kommen, dass Booth immer unruhiger geworden war. Sie kannten das ja nun schon von Jake<br />

und Sawyer und taten das einzige richtige: Sie legten sich nach und nach auf ihre Betten, die<br />

Augen ins Innere der Zellen gewandt und taten, als wären sie blind und taub. House war zu<br />

Booth an das Gestell getreten und sah ihn an. Booth schloss gequält die Augen, dann bat er<br />

mit zitternder Stimme: „Hilfst du mir bitte ...“ House seufzte erleichtert auf. Er hatte zu-<br />

nehmend besorgt beobachtet, wie Booth sich mit seiner vollen Blase quälte. Jetzt sagte er<br />

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