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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

aufmerksam zu Jake herüber. Alle vier erkannten, was los war. Scully fasste es in Worte. „Er<br />

hyperventiliert.“ Bones fuhr erklärend fort: „<strong>Die</strong> Hyperventilation führt zu einer re-<br />

spiratorischen Alkalose, durch die es zu Krämpfen der Arme und Hände, zu Kribbeln und zu<br />

Taubheitsgefühl besonders um den Mund herum und zu Schwindel kommt. Mit den<br />

Krämpfen und dem Kribbeln steigt meist auch die Panik. <strong>Die</strong>s kann bis zur Bewusstlosigkeit<br />

führen. Er müsste dringend in eine Hyperventilationsmaske atmen.“ Ausnahmsweise wurde<br />

sie nicht angeschnauzt, obwohl kaum jemand außer Scully, Cameron und House verstand,<br />

wovon die Anthropologin redete. Booth war es, der nachfragte. „Wovon, zum Teufel, redest<br />

du? Was ist eine res ...?“ „Eine respiratorischen Alkalose ist ein durch die Atmung ver-<br />

ursachter Anstieg der Blut-ph-Werte. Durch <strong>Über</strong>reizung des Atemzentrums wird zu viel ein-<br />

und ausgeatmet, das ist die Hyperventilation, und damit zu wenig Kohlendioxid auf-<br />

genommen. Bei einer Alkalose kann es zu heftigen Muskelkrämpfen bis zur Besinnungslosig-<br />

keit kommen.“ Alle starrten erschrocken auf Jake. <strong>Die</strong>ser hatte während der Blutabnahme vor<br />

ein paar Minuten versucht, dem Typen nicht ins Gesicht zu schauen, ihn einfach nicht zu be-<br />

achten. Als der Mann wieder verschwunden war, waren Jake die Augen erneut zugefallen.<br />

Aufgeschreckt von dem Weckton, wollte er sich mit Gedanken an seine Eltern ablenken, als<br />

er spürte, dass ein unangenehmes, krampfartiges Zittern ihn erfasste. Urplötzlich über-<br />

schwemmte ihn ein überwältigendes Angstgefühl. Er merkte, dass seine Atmung sich un-<br />

natürlich beschleunigte und viel zu flach und unregelmäßig war. Verzweifelt versuchte er, sie<br />

wieder unter Kontrolle zu bekommen. Ihm wurde noch schwindeliger, als ihm ohnehin schon<br />

war, was unwillkürlich zu weiterer Angst und heftigem Unbehagen führte. Dann bemerkte er,<br />

dass seine Arme und Hände sich verkrampften und kribbelten. Sein Gesicht fühlte sich um<br />

den Mund herum plötzlich eigenartig taub an. Das alles verstärkte seine Panik und die<br />

Atmung wurde immer flacher und schneller. Er hatte das Gefühl, jeden Moment zu ersticken.<br />

Es war ein Teufelskreis, aus dem er alleine keine Chance hatte, auszubrechen. House hatte<br />

kein Auge mehr von Jake gelassen, nachdem Heathers Alarmierung gekommen war. Jetzt<br />

schrie er laut: „Verdammt, eure Laborratte ist in ernsten Schwierigkeiten! Merkt ihr Idioten<br />

dass denn nicht?“<br />

Heather wurde immer hysterischer und Booth und Mulder in den Nachbarkäfigen ver-<br />

suchten, beruhigend auf sie einzuwirken. Und endlich ging die Kerkertür auf und zwei weiß<br />

bekittelte Männer rannten zu Jake. „Nun macht schon.“, schnauzte House diese an. Kaum<br />

noch bei Bewusstsein lag Jake mit flatternder Atmung auf seiner Liege. Sein Herz raste. Seine<br />

Augen waren glasig. Einer der Ärzte legte ihm eine Blutdruckmanschette an, während der<br />

Andere ihm sofort eine so genannte Hyperventilationsmaske auf Mund und Nase drückte. Das<br />

war nichts anderes als eine Mund und Nase umschließende Gummimaske mit einem Plastik-<br />

beutel daran, durch den die Rückatmung erfolgte. Der Arzt maß den Blutdruck und gab<br />

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