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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

aber House hatte keine Wahl. Er hatte Booth in die so genannte Kutscherhaltung gebracht, so<br />

gut es ging. In dieser Haltung waren die Bronchien ein wenig entlastet. Er redete ruhig auf<br />

Booth ein. „Hör mir zu, Booth. Du musst versuchen, gründlich auszuatmen. Schön tief aus-<br />

atmen, komm schon.“ „Was soll der Mist. Er hat doch keine Luft in sich, die er ausatmen<br />

kann.“, rief Gibbs herüber. „Doch, die hat er, durch das verzweifelte Bemühen, Luft in die<br />

Lungen zu bekommen, kommt es dort zu einem Luftstau, der erst entfernt werden muss, be-<br />

vor neue Luft hinein gelangen kann.“, erklärte Dana hastig.<br />

House hatte gar nicht auf Gibbs Zwischenruf reagiert. Er sprach leise und begütigend<br />

weiter auf Booth ein. <strong>Die</strong>ser lief langsam blau an. Tränen kullerten ihm über die Wangen,<br />

seine Hände zuckten fahrig hin und her, in dem Versuch, sich irgendwo halt suchend festzu-<br />

klammern. Sawyer zögerte nicht, sich Booth‟ Rechte zu greifen und diesem so Halt zu geben.<br />

Auf der anderen Seite machte Mulder gerade das Gleiche. Er redete auch weiter ruhig auf<br />

Booth ein. Und endlich, alle hatten das Gefühl, seit Beginn des Anfalls seien Stunden ver-<br />

gangen, kam aus der unteren Etage ein Wachposten hoch gefahren. Er hetzte zu House und<br />

drückte diesem eine Flasche Dosier-Aerosol Spray mit dem Wirkstoff Salbutamol in die<br />

Hand. House nahm es und packte Booth an den Schultern. Er zwang ihn regelrecht, sich auf<br />

ihn zu konzentrieren. „Schau <strong>mich</strong> an. Booth. Komm schon, Junge, reiß dich zusammen. Du<br />

musst tief ausatmen, komm, wir schaffen das gemeinsam. Ausatmen.“ Und tatsächlich gelang<br />

es Booth endlich, zitternd tief auszuatmen. Jetzt drückte House ihm den Inhalator zwischen<br />

die Lippen und betätigte den Auslöser. Das sehr präzise dosierte Spray drang beim Einatmen<br />

tief in Booth‟ Bronchien und führte dort fast augenblicklich zu einer Entkrampfung der<br />

Bronchienmuskulatur. Dadurch erweiterten sich die Bronchien und der Atemantrieb wurde<br />

stimuliert. Gleichzeitig bewirkte das Medikament eine schnelle Lösung des sich an-<br />

gesammelten, zähen Schleims. Relativ schnell verbesserte sich Booth‟ Atmung und drei<br />

Minuten später konnte er fast beschwerdefrei wieder durchatmen.<br />

Zitternd und schluchzend hing er mehr als dass er saß auf dem Gestell und hielt sich<br />

noch immer krampfhaft an Mulder und Sawyer fest. Das grässliche Pfeifen beim Einatmen<br />

war fast vollständig weg und er bekam ganz langsam wieder eine gesündere Gesichtsfarbe.<br />

Nach und nach beruhigte er sich ein wenig. Aber als er endlich wieder ganz normal atmen<br />

konnte, kam der ungeheure Befehl der Wache, die die ganze Zeit dabei geblieben war:<br />

„Wieder fixieren.“ House sah den Mann an, als hätte er den Verstand verloren. Booth war<br />

heftig zusammen gezuckt. „Nein ... nein ... bitte nein ...“, stieß er panisch hervor. Erneut<br />

rauschte es und der Teil der Plattform, der als Hebebühne fungierte, spuckte weitere Wach-<br />

leute aus. Erneut kam der Befehl: „Fixieren, sofort.“ In Sawyers und auch Jakes Augen<br />

funkelte blanker Hass auf. Mulder schüttelte den Kopf und sagte begütigend: „Hey. Das<br />

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