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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

sie nicht mehr sicher. Vielleicht hatte er sie in der Zeit, in der sie zusammen waren, nie<br />

körperlich betrogen, aber wer wusste, wie oft er an Lady Heathers Künste gedacht hatte, wenn<br />

er mit ihr im Bett lag.<br />

Sein Eingeständnis, dass er mit dieser Frau Fantasien ausgelebt hatte, von denen er ihr<br />

nicht einmal erzählt hatte, hatte Sara tief verletzt. Dass er Gefühle für die Domina gehabt<br />

hatte, machte das, was er mit ihr geteilt hatte noch viel intimer. Sara zweifelte plötzlich daran,<br />

dass Gil ihr wirklich vertraute. Wenn er das täte hätte er mit ihr über seine Wünsche ge-<br />

sprochen. Sara war verletzt und wütend und sie fühlte den irrationalen Wunsch Gil ebenfalls<br />

zu verletzten. Sie sah auf und blickte ihm direkt in die Augen, als sie mit fester Stimme: „Ja.“,<br />

antwortete. Nach diesem Eingeständnis sah Gil genauso verletzt und enttäuscht aus wie Sara<br />

sich fühlte und in diesem Moment tat es ihr beinahe schon wieder leid, dass sie genau das<br />

gewollt hatte. Sara erwartete weitere Fragen und war sehr überrascht, als sie nach nur einer<br />

Frage wieder von den Gurten und Manschetten befreit wurde. Wortlos legten die Wachleute<br />

ihr und Gil die Handfesseln wieder an. <strong>Die</strong>smal wurden sie jedoch nicht gleichzeitig aus dem<br />

Raum gebracht. Zuerst wurde Sara in ihre Zelle zurückgeführt, eine Minute später folgte Gil.<br />

Offensichtlich wollten die Wachleute jeden Kommunikationsversuch der Beiden unterbinden.<br />

Im Zellentrakt hatte die ganze Zeit das rote Licht gebrannt. <strong>Die</strong> gelangweilten Ge-<br />

fangenen hingen in ihren kleinen Zellen herum und dösten vor sich hin oder versuchten, sich<br />

irgendwie zu beschäftigen. Jake schaute immer öfter auf seine Wasserflasche. Es war ziem-<br />

lich warm und stickig im Kerker und er hatte unglaublichen Durst. Er hätte sich ohrfeigen<br />

können für seine voreilige Aussage, das Wasser nicht mehr anzurühren. <strong>Die</strong> Entführer hatten<br />

es noch nicht einmal nötig, darauf irgendwie zu reagieren. Sie wussten, wenn er nur genug<br />

Durst hatte, würde er schon trinken. Mulder hatte ebenfalls noch keinen Schluck zu sich ge-<br />

nommen. Jake war sicher, genau so lange durchzuhalten wie der FBI Mann. Er hatte keine<br />

Lust, sich hier vergiften zu lassen. Gil und Sara waren vor einer Weile abgeholt worden. Sie<br />

wurden sicher für irgendwelche Tests benötigt. Jake hoffte fast, selbst auch abgeholt zu<br />

werden. Nur, um irgendetwas tun zu können. <strong>Die</strong>ses tatenlose Herumsitzen machte ihn wahn-<br />

sinnig. Er sah zu Heather hinüber, die in diesem Moment auch zu ihm schaute. Sie lächelte<br />

und machte mit den Händen das Zeichen für Däumchen drehen. Booth in der Zelle neben ihr<br />

stand an der Tür und schaute sich im Zellentrakt um, in der Hoffnung, doch noch irgendwas<br />

zu sehen, was nützlich sein könnte. <strong>Die</strong> Untätigkeit machte ihn langsam aber sicher irre. Und<br />

wenn er sich so in den Zellen umsah, war er nicht der Einzige, alle zappelten mehr oder wenig<br />

unruhig herum. Booth schoss durch den Kopf, wie er und Bones in diese bescheidene Lage<br />

geraten waren.<br />

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