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Planfeststellungsbeschluss - BVBB eV

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Teil C - Entscheidungsgründe <strong>Planfeststellungsbeschluss</strong><br />

Ausbau Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld<br />

Seite 918 von 1171 44/1-6441/1/101<br />

20.1.1.3 Natürliche Bedingungen für die Landwirtschaft in Brandenburg<br />

Die landwirtschaftlich genutzten Böden im vom Flughafenausbau betroffenen Gebiet sind überwiegend<br />

diluvialen Ursprungs. Es sind niederschlagsabhängige schwachlehmige bis anlehmige Sandböden mit<br />

den guten Zustandsstufen D2 bis D3a. In diesen Landbaugebieten liegen die Ackerzahlen auf der Skala<br />

bis 100 mit 23 bzw. 40 Punkten im unteren Bereich. Ein Teil der Flächen besteht aus ehemaligen Rieselfeldern<br />

der Stadt Berlin.<br />

Nach europäischem Recht zählt die Region zu den von der Natur benachteiligten landwirtschaftlichen<br />

Gebieten gemäß RL 75/268 (EWG). Es herrscht ein subkontinentales Übergangsklima mit relativ geringen<br />

Jahresniederschlägen (im Mittel zwischen 480 und 670 mm).<br />

Infolge der gebietstypischen geringen Niederschläge vor allem im Vorsommer entstehen naturbedingte<br />

Ertragsbegrenzungen. Bodenqualität und Klima ermöglichen bei ordnungsgemäßer Bewirtschaftung<br />

nach guter fachlicher Praxis Ernteerträge von ca. 45 - 55 Dezitonnen (dt) je ha Getreide, 30 - 35 dt je ha<br />

Raps oder 350 - 450 dt je ha Grünmais.<br />

20.1.1.4 Betriebsstrukturen im Land Brandenburg<br />

Im Land Brandenburg wird turnusmäßig die sogenannten Bodennutzungshaupterhebung durchgeführt.<br />

Für das Jahr 2000 weist die Erhebung für das Land Brandenburg 6.936 landwirtschaftliche Betriebe<br />

aus.<br />

Die Entwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe stellte sich nach der Wende in Brandenburg so dar,<br />

dass es zunächst zu einem sprunghaften Anstieg der Anzahl der Betriebe von 2.663 im Jahr 1990 auf<br />

7.954 im Jahr 1998 kam und dann zu einem Rückgang auf das vorbenannte Niveau von 6.936 im Jahr<br />

2000.<br />

Im Jahr 2003 gab es in Brandenburg 6.709 landwirtschaftliche Betriebe, die sich nach Rechtsform, Anzahl<br />

und Fläche wie folgt verteilten:<br />

Rechtsform Anzahl Fläche (ha)<br />

Eingetragene Genossenschaft 238 (= 3,8 %) 379.000 (= 25,7 %)<br />

GmbH, AG 685 (= 8,4 %) 429.000 (= 33,6 %)<br />

Gesellschaft bürgerlichen Rechts 641 (= 9,2 %) 237.000 (= 17,8 %)<br />

Einzelunternehmen 5145 (= 77,6 %) 289.000 (= 22,9 %)<br />

Wie sich aus den vorstehenden Zahlen ergibt, stellen die Einzelunternehmen von der Anzahl her die<br />

weitaus größte Gruppe dar, während bei der Flächenausstattung die juristischen Personen mit ca. 60 %<br />

ausgestattet sind und die Einzellandwirte nur ca. 40 % der Gesamtfläche bewirtschaften.<br />

Die durchschnittliche Flächenausstattung der landwirtschaftlichen Betriebe ist sehr unterschiedlich und<br />

beträgt bei den Einzelunternehmen 59 ha, bei den Genossenschaften 1.425 ha. Daraus ergibt sich ein<br />

Gesamtmittel von 198 ha Nutzfläche pro Betrieb.<br />

Die Eigentumsverhältnisse der bewirtschafteten Flächen sind vom Pachtland (ca. 75 % der landwirtschaftlich<br />

genutzten Flächen im Jahr 2003) geprägt. Dies entspricht der Situation in allen neuen Bundesländern.<br />

Vom Eigentümer bewirtschaftet werden ca. 15 %, der Rest besteht aus Pflugtausch bzw.<br />

auch aus Flächen mit bislang ungeklärten Besitzverhältnissen.

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