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Planfeststellungsbeschluss - BVBB eV

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<strong>Planfeststellungsbeschluss</strong> Teil C - Entscheidungsgründe<br />

Ausbau Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld<br />

44/1-6441/1/101 Seite 715 von 1171<br />

Von den Trägern öffentlicher Belange und privaten Einwendern ist kritisiert worden, dass von den Trägern<br />

des Vorhabens zunächst keine getrennte Betrachtung der verschiedenen Fraktionen der Luftstäube<br />

entsprechend der Richtlinie 1999/30/EG des Rates vom 22.04.1999 durchgeführt worden ist. Aufgrund<br />

dieser Einwände und wegen der zwischenzeitlich erfolgten Novelle der 22. BImSchV, in der die<br />

EU-Richtlinie verbindlich umgesetzt wurde, sind von den Trägern des Vorhabens entsprechende ergänzende<br />

Berechnungen und eine gesonderte Betrachtung dieser Grenzwerte gefordert worden. Dem sind<br />

die Träger des Vorhabens mit zwei Nachberechnungen nachgekommen. In der Nachberechnung mit<br />

LASAT und MISKAM „Bewertung der Schadstoffimmissionssituation für den Endausbau 20XX unter<br />

Berücksichtigung der novellierten 22. BImSchV“ vom 26.09.2003 sind die PM10 -Fraktionen gesondert<br />

betrachtet worden.<br />

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAH) entstehen bei unvollständiger Verbrennung bzw.<br />

Verschwelung von organischem Material. Hauptquellen sind im Rahmen dieser Betrachtung Dieselmotoren,<br />

Teer- und Reifenabrieb. Der überwiegende Anteil der PAH ist an Rußpartikel adsorbiert. Die PAH<br />

stellen ein heterogenes Gemisch aus kondensierten Ringsystemen dar, von denen die einzelnen stofflichen<br />

Komponenten unterschiedliche humantoxikologische Wirkung zeigen. Zur Beurteilung der humantoxikologischen<br />

Relevanz der PAH-Konzentration in der Luft, wird als Leitparameter die Konzentration<br />

von Benzo(a)pyren (BaP) herangezogen.<br />

Die Kohlenwasserstoffe (HC) repräsentieren ein weiteres Stoffgemisch, das hier betrachtet wird. Wegen<br />

der unterschiedlichen Wirkungsspektren der einzelnen Verbindungen existiert für den Summenwert der<br />

Kohlenwasserstoffe kein Grenzwert. Leitparameter für HC ist Benzol, als der emmissionsseitig und toxikologisch<br />

bedeutendste HC. Benzol ist der einfachste aromatische Kohlenwasserstoff, der in der Natur<br />

in sehr geringen Konzentrationen vorhanden ist. Natürliche Quellen sind austretendes Rohöl und unvollständige<br />

Verbrennungen. Die derzeit gemessene Benzolkonzentration stammt überwiegend aus<br />

dem Kraftstoffverkehr, Kokereien und Raffinerien.<br />

Von den Trägern des Vorhabens sind bereits zum Zeitpunkt der Antragstellung umfangreiche Untersuchungen<br />

zur Prognose der Benzol-Emissionen durch den zunehmenden Luftverkehr und Fahrzeugverkehr<br />

vorgenommen worden. Darüber hinaus wurden von der Planfeststellungsbehörde analog zu der<br />

PM10 - Fraktion der Luftstäube auch für die Benzol-Emissionen detailliertere Untersuchungen nachgefordert<br />

und von den Trägern des Vorhabens vorgelegt.<br />

11.3.2 Beurteilungsgebiet<br />

Von den Trägern des Vorhabens wurden zum Zeitpunkt der Antragstellung zu den oben beschriebenen<br />

relevanten Stoffen umfangreiche Untersuchungen vorgenommen. Der Untersuchungsraum mit dem<br />

Flughafengelände im Zentrum hat eine Größe von 40 km x 20 km.<br />

Die Emissionen der startenden und landenden Luftfahrzeuge wurden bis zu einer Flughöhe von<br />

3.000 ft, (dies entspricht etwa 914 m) über Grund berücksichtigt. Diese Höhenbegrenzung der Untersuchung<br />

ist sachgerecht, da Emissionen in größerer Höhe sich am Boden nicht mehr in der Weise auswirken,<br />

dass sie dem Flugbetrieb ursächlich zugeordnet werden können.<br />

Um die An- und Abflugrouten bis zur Flughöhe von 3.000 ft über dem Flughafengelände erfassen zu<br />

können, musste sich die Ausrichtung des Untersuchungsraumes an der Ausrichtung der Start- und Landebahnen<br />

orientieren. Diese Ausrichtung entspricht zudem der Hauptwindrichtung. Der Untersuchungsraum<br />

wurde mit einem Rechengitter mit einer Gitterweite von 1.000 m x 1.000 m überzogen. Das Rechengitter<br />

des Ausbreitungsmodells LASAT hat eine Nord/Süd-Ost/West-Ausrichtung. Um zu gewähr-

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