Planfeststellungsbeschluss - BVBB eV

Planfeststellungsbeschluss Teil C - Entscheidungsgründe
Ausbau Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld
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- Schlafablaufstörungen: Einschlaf- und Durchschlafstörungen, Verminderung des Gesamtschlafes,
nichterinnerbares Aufwachen, erinnerbares Aufwachen;
- subjektive Wirkungen: Bewertung der Schlafqualität, Belästigungen, Folgen eines gestörten Schlafes
für das Befinden, die Leistung und das Verhalten.
So vielfältig die Parameter in der Schlafwirkungsforschung sind, so unterschiedlich sind auch die Ergebnisse.
Im Auftrag des Umweltbundesamtes wurden 35 Studien zu nächtlichen Lärmwirkungen untersucht.
138 Auf diese Literaturstudie wurde auch bei den Einwendungen und Stellungnahmen Bezug
genommen. Die Hauptergebnisse dieser Studien zur Beeinträchtigung des Schlafes durch Lärm sind in
Kurzfassung in der nachstehenden Tabelle dargestellt. 139 Es werden Schlafveränderungen anhand
unterschiedlicher Indikatoren dargestellt, insbesondere ob und in welchem Ausmaß überhaupt Veränderungen
festgestellt wurden. Den Studien lagen unterschiedliche Untersuchungsbedingungen zugrunde.
Indikator der Schlafveränderung Anzahl Studien gleichgerichtete Anteil signifikante
Veränderung [%] Veränderung [%]
subjektive Schlafqualität 25 84 * 64
Dauer der Wachphase 14 93 * 64
Leistungstests 10 80 * 50
Dauer des REM – Schlafes 18 78 * 50
Körperbewegungen 16 50 * 50 (Erhöhung)
20 (Verringerung)
Dauer des Tiefschlafes 21 52 * 33
Schlafstadienlatenz 22 50 * 32
Aufwachreaktion 13 77 * 23
Dauer des Leichtschlafes 14 69 * 21
Gesamtschlafzeit 13 69 15
* unterschiedliche Parameter angewandt
Der Anteil tatsächlich signifikanter Veränderungen des Schlafs bei Lärmeinwirkungen ist in diesen Publikationen
gering. Hinzu kommt, dass teilweise wenige Nächte untersucht worden sind, eine Reihe dieser
Arbeiten reine Laboruntersuchungen umfassen, die akustischen Rahmenbedingungen und die Parameter
unterschiedlich waren. Der Zeitpunkt der Lärmeinwirkung in der Nacht, der einen unterschiedlichen
Einfluss auf die Wirkung hat, wurde nur in wenigen Beiträgen berücksichtigt. Individuelle
Eigenschaften spielen eine untergeordnete Rolle, teilweise wurden nur Lärmsensible ausgewählt.
In vielen Fällen sind signifikante Veränderungen von Arousal-Reaktionen (d. h. kurze EEG- und EMG-
Aktivierungen), als Schlafstörungen, angegeben. Solche Reaktionen können im normalen Schlaf etwa
20 mal pro Stunde und bis zu 500 - 700 mal pro Nacht auftreten. Arousals, die länger als 15 Sekunden
dauern, können zu Aufwachreaktionen führen. Diese Wachphasen sind auch im ungestörten Schlaf
ohne Fluglärm relativ häufig, im Rahmen der DLR-Studie „Leiser Flugverkehr“ fand man eine durchschnittliche
Anzahl von 24,4 ± 9,3 Aufwachreaktionen pro Nacht und Person, die aber meist am Mor-
138 Maschke, C., Ising, H., Hecht, K. (1997): Schlaf – nächtlicher Verkehrslärm – Streß – Gesundheit. Teile I und II. Bundesgesundheitsblatt
1,3.
139 Scheuch, K. (2004): Special Assessment of aircraft noise effects during night by the Concil of Experts for Environmental
Questions of FRG. Noise and Health, im Druck.