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Planfeststellungsbeschluss - BVBB eV

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<strong>Planfeststellungsbeschluss</strong> Teil C - Entscheidungsgründe<br />

Ausbau Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld<br />

44/1-6441/1/101 Seite 403 von 1171<br />

verbrauchs und der Vereinbarkeit mit der Landesplanung (vgl. C.II.5 „Raumordnung und Landesplanung“,<br />

ab Seite 367) auseinander gesetzt.<br />

6.4.3 Standortbezogene Gesamtbetrachtung<br />

Nach Abwägung aller Argumente der privaten Einwender und Träger öffentlicher Belange, die sich mit<br />

der Standortfrage auseinander gesetzt haben, ist die Planfeststellungsbehörde zu der Auffassung gelangt,<br />

dass es zu dem Standort Schönefeld keine vorzugswürdige Alternative gibt. Die maßgeblichen<br />

Standortanforderungen werden vom Standort Schönefeld am weitreichendsten erfüllt.<br />

Es muss zwar in Kauf genommen werden, dass bei einer Entscheidung zugunsten des Standortes<br />

Schönefeld mehr Menschen von Lärm betroffen sein werden, als bei einer Entscheidung für einen stadtfernen<br />

Standort, wie Sperenberg oder Jüterbog-Ost, betroffen wären. Dieser Nachteil ist aber nicht gravierend,<br />

zumal die Zahl der von Lärm Betroffenen in der Region Berlin/Brandenburg durch die Schließung<br />

der Flughäfen Berlin-Tegel und Berlin-Tempelhof erheblich (< 30 % der bisher Betroffenen, bei<br />

heute noch deutlich geringerem Gesamtflugverkehr) reduziert wird. Die Wahl eines stadtfernen Standortes,<br />

der bei Schließung der Berliner Flughäfen als alleiniger Standort betrieben würde, hätte zwar denselben<br />

entlastenden Effekt für Berlin und würde für sich gesehen die Anzahl der vom Fluglärm Betroffenen<br />

noch weiter verringern. Es überwiegen jedoch insgesamt die Belange, die für einen „Single-<br />

Flughafen“ am Standort Schönefeld sprechen:<br />

Das Kriterium der engen räumlichen Beziehung zum Hauptaufkommensgebiet ist von wesentlicher Bedeutung.<br />

Der Hauptanteil der Nachfrage kommt aus Berlin und dem engeren Verflechtungsraum des<br />

Landes Brandenburg mit ca. 4,5 Millionen Einwohnern, das entspricht 72 % des Gesamtraumes. Kein<br />

Standort außerhalb des bestehenden Flughafensystems mit drei Standorten hat eine günstigere Lage<br />

zum Aufkommensschwerpunkt. Die in Berlin liegenden Standorte Tempelhof und Tegel kommen aus<br />

den unter 5.3.2 Gründen dieses Abschnitts genannten nicht als „Single-Standorte“ in Betracht<br />

Standorte in größerer Distanz zur Metropole Berlin mit ihrem Hauptaufkommensgebiet an Passagieren<br />

und Beschäftigten sind auch hinsichtlich wirtschaftlicher Impulse, die am Standort Schönefeld ein größeres<br />

Entwicklungspotenzial aktivieren können, ungünstiger zu beurteilen. Darüber hinaus bewirkt die<br />

Standortkonzentration auf Schönefeld eine geringere Flächen- und damit auch eine geringere Ressourceninanspruchnahme.<br />

Schließlich sind durch vergleichsweise geringe verkehrsinfrastrukturelle Ergänzungsmaßnahmen<br />

optimale Verknüpfungen mit dem bestehenden Verkehrsnetz möglich. Mit dem Flughafenexpress<br />

ist der Standort Schönefeld an den Berliner Hauptbahnhof angeschlossen und dadurch<br />

auch in das internationale Schienennetz eingebunden. Durch die vielfältige Anbindung (Shuttle, S-Bahn,<br />

Fern- und Regionalverkehr) besitzt der Standort Schönefeld einen Anbindungsvorteil, den kein anderer<br />

der erörterten Standorte hat. Wegen der vorhandenen Infrastrukturen bzw. flughafenunabhängigen<br />

Ausbaumaßnahmen (BAB 113n, B 96 und B 96a) sind am Standort Schönefeld für die Sicherung einer<br />

guten Erreichbarkeit vergleichsweise geringe vorhabeninduzierte Verkehrsausbaumaßnahmen erforderlich.<br />

Die Verknüpfung des Flughafenausbaus mit diesen Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen führt zu Einsparungen<br />

bei den Erschließungskosten. An anderen Standorten, wo dieser Lagevorteil fehlt, wäre dagegen<br />

der verkehrliche Erschließungsaufwand erheblich größer. Die Einbindung des Standortes Schönefeld<br />

in das übergeordnete Eisenbahn- und Straßennetz (Berliner Außenring, Autobahnen), ermöglicht<br />

eine günstige Verkehrsabwicklung und gleichrangige Verbindungen zu allen Teilen des Hauptaufkommensgebietes<br />

Berlin-Brandenburg. Damit wird auch eine Anbindung von Teilen Polens und der benachbarten<br />

Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt erreicht. Unter<br />

weitgehender Nutzung vorhandener Verkehrsinfrastrukturen und unabhängig vom Flughafen geplanten<br />

Ausbaumaßnahmen, kann am Standort Schönefeld eine sehr gute Verkehrserschließung gewährleistet<br />

werden.

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