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Planfeststellungsbeschluss - BVBB eV

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Teil C - Entscheidungsgründe <strong>Planfeststellungsbeschluss</strong><br />

Ausbau Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld<br />

Seite 724 von 1171 44/1-6441/1/101<br />

Aus den vorliegenden Berechnungen geht hervor, dass dieser Grenzwert in keiner der acht potenziell<br />

am stärksten belasteten und daher im Detail untersuchten Gemeinden in der Umgebung des Flughafens<br />

Berlin-Schönefeld überschritten wird. Die prognostizierten Rußbelastungen für das Szenario 2007<br />

liegen danach zwischen 2,37 µg/m³ und 2,45 µg/m³. Die Gesamtbelastung zum Zeitpunkt des Erreichens<br />

der Endkapazität im Szenario 20XX wird danach prognostisch zwischen 2,37 µg/m³ und<br />

2,49 µg/m³ liegen.<br />

Kritische Betrachtung bei dieser Prognose verdient die angenommene Hintergrundbelastung, die sich<br />

aus den Messungen an einem Einzelstandort auf dem Gelände des Flughafens Berlin-Schönefeld ergab.<br />

Dieser Wert von 2,4 µg/m³ ist möglicherweise für einzelne Gemeinden in der Umgebung des Flughafens<br />

nicht als repräsentativ zu betrachten. Die Träger des Vorhabens haben diesem Umstand im<br />

Rahmen einer Nachbetrachtung Rechnung getragen und sind von einem Wert von 3,2 µg/m³ als Hintergrundbelastung<br />

ausgegangen, der für urbane Gebiete Brandenburgs als Maximalwert angesehen werden<br />

kann. Danach ergibt sich für die untersuchten Teilflächen als maximale Gesamtbelastung ein Wert<br />

von 3,27 µg/m³, wenn von einer maximalen Zusatzbelastung durch das Vorhaben in Höhe von<br />

0,07 µg/m³ ausgegangen wird. Auch bei dieser Betrachtung unter Annahme außergewöhnlich hoher<br />

Hintergrundbelastung wird der Grenzwert von 8 µg/m³ bei weitem nicht erreicht.<br />

Hauptemittenten sind Dieselmotoren im Straßen- und Schienenverkehr und nur zu einem geringeren<br />

Anteil der Flugverkehr.<br />

11.3.5.4 Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe unter besonderer Berücksichtigung von Benz(a)pyren<br />

Wie bei allen Stoffgemischen, lassen sich auch bei den Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen<br />

(PAH) keine Grenzwerte empirisch ermitteln. Zur Beurteilung der humantoxikologischen Relevanz<br />

der PAH-Konzentration der Luft, wurde als Leitparameter die Konzentration von Benzo(a)pyren<br />

(BaP) herangezogen. Über diese Substanz liegen die meisten wissenschaftlichen Erkenntnisse vor.<br />

Wegen der krebserzeugenden Wirkung existieren keine Immissionswerte, unterhalb derer eine schädigende<br />

Wirkung ausgeschlossen werden kann. Der Beurteilungsmaßstab wird deshalb als Relation zwischen<br />

geschätztem Gesamtrisiko an Krebserkrankungen in Bezug auf eine gegebene Konzentration<br />

gesetzt.<br />

Die Bewertung von PAH/BaP basiert hierbei auf sogenannten „unit-risk“-Werten, die das geschätzte<br />

Krebsrisiko eines Menschen nach konstanter Exposition über 70 Jahre gegenüber einer Konzentration<br />

eines Stoffes je m³ Luft beschreibt. Im Falle der PAH/BaP liegen die Konzentrationen im Nanogramm-<br />

Bereich. Als tolerierbarer Jahresmittelwert wird angelehnt an den LAI ein Wert von 1,3 ng/m³, welcher<br />

als Richtwert ein Gesamtrisiko von 1 : 2.500 repräsentiert, als Immissionsrichtwert für die prognostischen<br />

Berechnungen der durch den Flughafenausbau zu erwartenden Zusatzbelastungen an BaP<br />

zugrunde gelegt.<br />

Die Ergebnisse der von den Trägern des Vorhabens durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass in<br />

den acht potentiell am höchsten belasteten Gemeinden der Wert von 1,3 ng/m³ im Szenario 2007 ff.,<br />

der „Null-Variante“ ohne Flughafenausbau, zu 33 bis 34 % erreicht wird. Für das Szenario 20XX, dem<br />

Endausbauszenario des Flughafens, wird die Ausschöpfung des o. g. Immissionsrichtwertes von<br />

1,3 ng/m³ bei maximal 33 bis 35 % liegen. Die prozentuale Veränderung der Werte beim Szenario 20XX<br />

gegenüber dem Szenario 2007 ff. liegt für die acht potentiell am stärksten belasteten Gemeinden lediglich<br />

zwischen 0,4 % und 5,6 %.

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