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Planfeststellungsbeschluss - BVBB eV

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<strong>Planfeststellungsbeschluss</strong> Teil C - Entscheidungsgründe<br />

Ausbau Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld<br />

44/1-6441/1/101 Seite 555 von 1171<br />

Das Umweltgutachten 2004 des SRU stellt unter Hinweis auf die DLR-Studie „Leiser Flugverkehr“<br />

fest, dass ein Zusammenhang zwischen einer nächtlichen Lärmbelastung und der Ausscheidung<br />

von Stresshormonen im Urin nicht gefunden wurde. 180<br />

Für die Schallwirkungen am Tag lassen sich nach Auffassung der Planfeststellungsbehörde sowohl<br />

aus der Cortisol-Konzentration als auch aus dem Katecholamin-Spiegel keinerlei Rückschlüsse auf<br />

Gefährdungen ziehen, da Lärm vergleichsweise zu anderen Belastungsfaktoren einen sehr geringen<br />

Einfluss ausübt.<br />

10.1.2.3 Psychische Lärmwirkungen<br />

Psychische Lärmwirkungen sind weitestgehend Belästigungen, die durch Störungen der Ruhe und Entspannung,<br />

der Konzentration und Informationsverarbeitung sowie durch Verärgerung und Wut, Aufschrecken<br />

und Angst, das Gefühl von Nervosität und Spannung bei den Betroffenen gekennzeichnet<br />

sind. Damit können die Geräusche das psychische Wohlbefinden in unmittelbarer, aber auch in mittelbarer<br />

Weise beeinträchtigen. Auch Schlaf- und Kommunikationsstörungen, die in eigenen Abschnitten<br />

behandelt werden, können zu Belästigungen führen.<br />

10.1.2.3.1 Belästigung<br />

Die Belästigung ist neben der Schlafstörung die häufigste unangenehme Auswirkung von Verkehrslärm.<br />

Für die lärmmedizinische Betrachtung spielt sie eine entscheidende Rolle. Nach einer repräsentativen<br />

Umfrage des Umweltbundesamtes 181 sind 37,4 % der Bevölkerung durch Straßenverkehrslärm wesentlich<br />

belästigt, 17,2 % durch Nachtbarschaftslärm, 14,8 % durch zivilen und militärischen Fluglärm,<br />

12,1 % durch Schienenverkehrslärm und 11,8 % durch Industrie-/Gewerbelärm. Völlig frei von Lärmbelästigungen<br />

leben nach der Befragung lediglich 20,8 % der Bevölkerung.<br />

Im Folgenden werden die Belästigungen behandelt, die tagsüber anzutreffen sind. Die erheblichen Belästigungen<br />

zur Nachtzeit werden durch Begrenzungswerte für die Vermeidung von Schlafstörungen<br />

und den Kommunikationsschutz aufgefangen.<br />

Die Einwendungen und Stellungnahmen lassen sich folgenden Problembereichen zuordnen. Sie äußern<br />

sich zu<br />

- den zur Beurteilung herangezogenen Begrenzungswerten zur Reduzierung und Vermeidung von<br />

Belästigung,<br />

- der Verwendung von Korrekturparametern der wissenschaftlich gefundenen Beziehungen zwischen<br />

Schallparametern und Belästigung,<br />

- den unterschiedlichen Schallkriterien als Begrenzungswerte für Belästigungseinschränkungen,<br />

- den Belästigungen aus verschiedenen Verkehrschallquellen.<br />

180 SRU (2004): 483.<br />

181 Ortscheid, J., Wende, H. (2002): Lärmbelästigung in Deutschland. Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage. Z. Lärmbekämpfung<br />

49(2): 41-45.

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