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Planfeststellungsbeschluss - BVBB eV

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Teil C - Entscheidungsgründe <strong>Planfeststellungsbeschluss</strong><br />

Ausbau Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld<br />

Seite 1156 von 1171 44/1-6441/1/101<br />

führen. Weiterhin wurde befürchtet, dass es durch die Druckentlastung im Zuge der bauzeitlichen Wasserhaltung<br />

zu einem Aufstieg salinarer Tiefengrundwässer kommen könnte. Nach Auffassung der Einwender<br />

könnten sich durch vorhabensbedingte Schadstoffeinträge insbesondere Beeinträchtigungen für<br />

die Wasserwerke Friedrichshagen und Eichwalde sowie die Wasserfassungen Bohnsdorf, Johannisthal,<br />

Altglienicke, Köpenick, Rahnsdorf und Rangsdorf ergeben. Für die Bauphase könne es in Folge der<br />

Baumaßnahmen durch mögliche Stoffeinträge im Zusammenhang mit Gründungsarbeiten zu Veränderungen<br />

der Qualität des gehobenen Grundwassers kommen. Zudem bestehe durch den bauzeitlichen<br />

Anschnitt des Grundwassers das Risiko für Schadstoffeinträge durch Havarien. Weiter könne es durch<br />

Entsiegelung kontaminierter Flächen oder die bauzeitliche Veränderung der Grundwasserströmung und<br />

die dadurch hervorgerufene Mobilisierung von Schadstoffen in Altlasten zu einer Verschleppung von<br />

Schadstofffahnen und zu Verunreinigungen von bisher unbelastetem Grundwasser kommen. Aus den<br />

vorgelegten Untersuchungen ergebe sich weiter, dass grundsätzlich das Risiko eines Aufstiegs von<br />

salinarem Tiefengrundwasser besteht.<br />

Mögliche Schadstoffeinträge in das Grundwasser wurden in umfassender Weise berücksichtigt. Neben<br />

einer Modellierung der Schadstoffausbreitung in der Luft wurde mittels eines numerischen Strömungs-<br />

und Stofftransportmodells die Ausbreitung von Schadstoffen in der Bau- und Betriebsphase im Grundwasser<br />

simuliert. Hierfür wurden in dem Bereich, in dem es zu relevanten Grundwasserabsenkungen<br />

von 0,5 m und mehr kommen kann, projektbezogen alle Altlasten und Altlastverdachtsflächen erfasst<br />

und - soweit es aus fachlicher Sicht erforderlich war - untersucht. In Abstimmung mit den zuständigen<br />

Behörden wurde im Rahmen des Monitoringprogramms Wasser, das auch mögliche Gefährdungen<br />

durch Altlasten erfasst, ein umfangreiches Konzept zur Überwachung der Grundwasserbeschaffenheit<br />

entwickelt, dessen Durchführung im Abschnitt C.II.14 „Wasserwirtschaft“, ab Seite 756, sowie im Abschnitt<br />

C.II.18 „Altlasten, Altlastenverdachtsflächen, Kampfmittel“, ab Seite 887, geregelt ist.<br />

Trotz dieser Vorkehrungen verbleibt ein geringes Risiko für Grundwasserverunreinigungen in den Bereichen,<br />

in denen Grundwasser bauzeitlich freigelegt wird. Es ist zu erwarten, dass aufgrund der geringen<br />

Mengen an eingesetzten wassergefährdenden Stoffen und der umgehend zu ergreifenden Maßnahmen<br />

nur punktuelle Grundwasserverunreinigungen auftreten können, die mit technischen Maßnahmen<br />

beherrschbar sind. Bei möglichen Verunreinigungen ist entsprechend dem Havarieplan zu reagieren.<br />

Für das Wasserwerk Eichwalde werden sich aufgrund der langen Fließzeit zwischen dem Flughafenbereich<br />

und den Wasserfassungen von bis zu 100 Jahren nur geringe Risiken durch potenzielle Grundwasserkontaminationen<br />

ergeben. Für das Wasserwerk Friedrichshagen und alle anderen von Einwendern<br />

genannten Trinkwassergewinnungsanlagen können Risiken in Bezug auf die Wasserbeschaffenheit<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Das Entwässerungskonzept sieht für die Betriebsphase vor, dass Niederschlagswasser versickert wird.<br />

Niederschlagswasser, das in Bereichen mit potentiellen Kontaminationen durch Kerosinrückstände oder<br />

Enteisungsmitteln anfällt, wird in seiner Beschaffenheit überwacht und bei Bedarf zunächst in Leichtflüssigkeitsabscheidern<br />

und Bodenfiltern gereinigt. Soweit anschließend die Stoffgehalte unbedenklich<br />

sind, insbesondere der chemische Sauerstoffbedarf (CSB) als Maß für organischen Inhaltsstoffe (Enteisungsmittel)<br />

den vorgegebenen Anforderungen (CSB

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