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Planfeststellungsbeschluss - BVBB eV

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<strong>Planfeststellungsbeschluss</strong> Teil C - Entscheidungsgründe<br />

Ausbau Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld<br />

44/1-6441/1/101 Seite 389 von 1171<br />

Eine grundlegende Erweiterung der Bahnkapazitäten könnte also auch hier nur durch einen kompletten<br />

Stadtteilumbau mit großflächigem Abriss von angrenzender Bebauung realisiert werden. Zusätzlich<br />

würde ein Eingriff in wertvollste Naturräume erforderlich werden. Diese Möglichkeit scheidet jedoch bei<br />

realistischer Betrachtung aus. Ein nach internationalem Standard geplanter Flughafen wäre bei den<br />

gegebenen räumlichen Verhältnissen nicht zu realisieren.<br />

Die Leistungsfähigkeit der Straßenanbindung und der fehlende Schienenanschluss wirken ebenfalls als<br />

begrenzende Faktoren: Die einzige bestehende Schienenverkehrserschließung besteht in der U-Bahn-<br />

Anbindung in 2 km Entfernung. Eine Heranführung der U-Bahn an den Flughafen wäre mit erheblichem<br />

Aufwand und entsprechenden Kosten verbunden. Eine direkte Einbindung in das Fernverkehrs- und<br />

Regionalbahnnetz ist nicht möglich; solche Verbindungen sind nur über Umsteigeverkehre erreichbar.<br />

Der Flughafen Berlin-Tegel ist zwar in das bisher ausgebaute Straßenverkehrsnetz der Region eingebunden<br />

und es gibt eine eigene Autobahnausfahrt in 0,5 km Entfernung. Diese Anbindung reicht jedoch<br />

nicht aus, um das erhöhte Verkehrsaufkommen bei Zugrundelegung der prognostizierten Passagierzahl<br />

zu bewältigen. Die vorhandene einzige Straßenanbindung ist nicht in dem erforderlichen Umfang auszubauen,<br />

so dass in den Spitzenzeiten mit Verkehrsstaus gerechnet werden muss.<br />

Hinzu kommt, dass jede Maßnahme zur Verbesserung der Verkehrsanbindung über die Straße oder<br />

Schiene zu einer umfangreichen Einschränkung des laufenden Betriebs des Flughafens führen würde.<br />

Ein Ausbau der Verkehrsanbindung wäre aber unumgänglich.<br />

Der Flughafen Berlin-Tegel hat aufgrund seiner Lage als City-Flughafen (ca. 8 km Luftlinie zur Berliner<br />

Stadtmitte) für die Bedürfnisse von Regierungen und Geschäftsreisenden zwar erhebliche Vorteile. Ein<br />

Ausbau wäre -isoliert betrachtet- aufgrund seiner Lagegunst deshalb positiv zu bewerten. Doch stehen<br />

die nicht vorhandenen Flächenreserven für ein unabhängiges Zwei-Bahnen-System, die defizitäre Bodenverkehrsanbindung<br />

und vor allem die steigenden Belastungen für über 100.000 Anwohner sowie<br />

Belange der Flugsicherheit, einem Ausbau als alleiniger Flughafen für die Region entgegen.<br />

6.4.1.5 Kapazitätserweiterungen am Standort Berlin-Schönefeld als alleiniger Standort<br />

Beim Ausbau des Standortes Berlin-Schönefeld könnte - mit Ausnahme der schon bisher nur beschränkt<br />

nutzbaren Nordbahn - die vorhandene Infrastruktur, insbesondere die bisherige Südbahn<br />

(künftige Nordbahn) im Rahmen eines unabhängigen Zwei-Bahnen-Systems genutzt werden. Ferner<br />

wären Erweiterungsflächen im Wesentlichen ohne Eingriff in bebaute Bereiche verfügbar.<br />

Der Ausbau zu einem nach internationalen Standard gestalteten Flughafen stößt auf keine unüberwindbaren<br />

Schwierigkeiten. Das externe Risiko des Luftverkehrs wird gegenüber dem bisherigen Betrieb auf<br />

insgesamt sechs Start- und Landebahnen an drei Standorten, wie auch gegenüber dem Betrieb auf<br />

jeden einzelnen der beiden anderen bestehenden Berliner Flughäfen bezüglich der Anzahl der betroffenen<br />

Anwohner reduziert. Der Flughafen liegt noch in enger räumlicher Beziehung zum Hauptaufkommensgebiet<br />

und hat ausbaufähige Verkehrsverbindungen über Schiene und Straße.<br />

Eine Erweiterung bzw. Verlagerung des Start- und Landebahn-Systems nach Süden ermöglicht die<br />

erforderlichen Kapazitätserweiterungen. So kann auch das unabhängig voneinander betreibbare Zwei-<br />

Bahnen-System errichtet werden. Zwar wird dadurch der Kreis der vom Fluglärm Betroffenen im Umfeld<br />

des Flughafens vergrößert, andererseits können durch die Schließung der alten Nordbahn die Lärmbelastungen<br />

in Berlin-Bohnsdorf deutlich reduziert werden. Durch die Erweiterung der Kapazität auf<br />

30 Millionen Passagiere pro Jahr bei rund 360.000 Flugbewegungen im Jahr am ausgebauten Flugha-

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