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Planfeststellungsbeschluss - BVBB eV

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Teil C - Entscheidungsgründe <strong>Planfeststellungsbeschluss</strong><br />

Ausbau Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld<br />

Seite 734 von 1171 44/1-6441/1/101<br />

risiko eines Menschen nach konstanter Exposition über 70 Jahre gegenüber einer Konzentration eines<br />

Stoffes von 1 µ g je m³ Luft beschreibt.<br />

Die Planfeststellungsbehörde ist weiterhin der Auffassung, dass auch die zugrunde gelegten Richtwerte<br />

der „unit-risk“-Bewertung hypothetisch sind, denn eine Exposition an einen bestimmten Stoff einer definierten<br />

Konzentration über eine Zeitdauer von 70 Jahren tritt „in natura“ nicht auf. Insofern liegt auch<br />

hier eine pessimistische Annahme vor, die nur bedingte Aussagekraft für die Risikobeurteilung eines<br />

Vorhabens hat. Nach den nachvollziehbaren Darstellungen in den Antragsunterlagen wird indes dieser<br />

Wert beim Erreichen der beantragten Verkehrskapazität des Flughafens (Verkehrsszenario 20XX) maximal<br />

bis zu 33 bis 35 % ausgeschöpft.<br />

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Konzentrationen der o. g. humantoxikologisch<br />

relevanten Stoffe und Substanzen in der Luft zwar ansteigen werden. Die prognostizierten Werte sind<br />

aber so niedrig, dass ein gesundheitliches Risiko für die Bewohner der Flughafenumgebung nicht angenommen<br />

werden kann. Dies gilt auch für gesundheitlich vorgeschädigte Menschen, Allergiker und<br />

Risikogruppen.<br />

11.4.3 Auswirkungen auf den Boden<br />

Die Planfeststellungsbehörde ist der Auffassung, dass von den vorhabensbedingten, zusätzlichen Luftimmissionen<br />

keine Beeinträchtigung der Böden in der Umgebung des Flughafens ausgehen wird.<br />

Alle bisher im An- und Abflugbereich von anderen Flughäfen durchgeführten Pflanzen- und Bodenuntersuchungen<br />

sowie Bioindikationsprogramme zeigen keine signifikanten flugbetriebsbedingten Zusatzbelastungen<br />

im Boden sowie in und auf Pflanzen.<br />

Untersuchungen zu Bodenkontaminationen entlang von Straßen haben gezeigt, dass es zu deutlich<br />

erhöhten Konzentrationen von Schadstoffen im kleinräumigen Maßstab nur in einem 5 m breiten Streifen,<br />

gemessen vom Fahrbahnrand aus, kommt. In einer Entfernung von 25 m vom Fahrbandrand nähern<br />

sich die Schadstoffbelastungen des Bodens wieder der ortsüblichen Grundbelastung. Auf Grund<br />

dieser örtlichen Begrenzung von Schadstoffakkumulationen entlang eines kleinräumigen Ausbreitungskorridors,<br />

ist die Planfeststellungsbehörde der Auffassung, dass auch die Auswirkungen des Straßenverkehrs<br />

auf die Böden der Flughafenumgebung insgesamt nicht als erheblich einzustufen sind.<br />

Auch besteht nach Auffassung der planfeststellenden Behörde keine Gefahr der Bodenversäuerung, die<br />

insbesondere durch im Regenwasser gelöstes NO und NO2 bewirkt werden könnte. Eine toxische Belastung<br />

insbesondere für Pflanzen ist unwahrscheinlich, weil die zu erwartenden (prognostizierten) Konzentrationen<br />

hinreichend gering sind, um keinen schädlichen Einfluss auszuüben. Der Karbonatgehalt<br />

der Böden ist im Jungmoränengebiet auch im Nahbereich des Flughafens schon natürlicherweise hoch,<br />

und kann die in geringen Mengen anfallenden Säuren neutralisieren. Es kommt hinzu, dass in der<br />

Landwirtschaft Karbonatdüngungen schon deshalb erfolgen, um sauer reagierende Stickstoffdüngesalze<br />

abzupuffern oder zu neutralisieren. Insofern besteht auch keine Gefahr für Kulturpflanzen. In flughafenfernen<br />

Bereichen gehen die Nitratimmissionen prognostisch noch deutlicher zurück, so dass auch in<br />

den umliegenden Wäldern keine inakzeptablen Belastungen der Böden zu erwarten sind.<br />

Die prognostizierten Konzentrationen an Ruß/DME, Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen<br />

(PAH) und Benz(a)pyren (BaP), sowie Benzol sind nur für die unmittelbar an den Straßen gelegenen<br />

Böden von Bedeutung. Hier können sich z. B. PAH an Bodenpartikel und die Humusfraktion binden und<br />

anreichern. Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass die organischen Stoffe zahlreichen, komplizier-

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