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Planfeststellungsbeschluss - BVBB eV

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Teil C - Entscheidungsgründe <strong>Planfeststellungsbeschluss</strong><br />

Ausbau Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld<br />

Seite 594 von 1171 44/1-6441/1/101<br />

stimmen. Bei geringeren Pegeln ergeben sich mit dem Simulationsverfahren höhere Werte, bei höheren<br />

Pegeln in flughafennahen Gebieten fallen dagegen die nach AzB-99 berechneten Pegel höher aus.<br />

Im Vergleich zu den Messergebnissen der Fluglärmmessanlage des Flughafens Frankfurt ergab sich<br />

mit dem Simulationsverfahren FLULA-2 generell eine Überschätzung, d. h. die Rechenwerte lagen in<br />

Bezug auf den äquivalenten Dauerschallpegel Leq(4) für die sechs verkehrsreichsten Monate um durchschnittlich<br />

2,4 dB(A) und maximal 6 dB(A) über den Messwerten.<br />

Die unter Verwendung der AzB-99 berechneten Pegel weichen im Durchschnitt um 1,2 dB(A) nach oben<br />

von den Messwerten ab. Im Einzelnen wichen die berechneten Werte sowohl um bis zu 5,6 dB(A)<br />

nach oben, als auch und um bis zu 1,3 dB(A) nach unten von den gemessenen Werte ab. Insofern ergab<br />

sich auch unter Verwendung der AzB-99 faktisch eine Überschätzung der tatsächlichen Lärmbelastung.<br />

Aus dem Vergleich der Rechenergebnisse mit den Messergebnissen konnte bei größer werdender Entfernung<br />

zum Flughafen weder eine Zunahme noch eine Abnahme der Differenz festgestellt werden, da<br />

mit größerer Entfernung nicht nur die Rechenergebnisse, sondern auch die Messergebnisse größere<br />

Unsicherheiten aufweisen.<br />

Grundsätzlich zeigt dieser Vergleich jedoch, dass bei der Berechnung der Lärmbelastung unter Verwendung<br />

der AzB-99 eine im Mittel gute Übereinstimmung zu Messergebnissen erzielt wird, wobei<br />

mehrheitlich höhere Pegel berechnet als gemessen werden. Die Ergebnisse der am Flughafen Frankfurt/Main<br />

durchgeführten Untersuchung zeigen, dass Fluglärmberechnungen unter Verwendung der<br />

AzB-99 bzw. der weitestgehend identischen AzB-DLR ein realistisches Abbild der Fluglärmsituation<br />

vermitteln.<br />

Von zahlreichen Einwendern wurde vorgetragen, dass bei der Berechnung der Fluglärmimmissionen die<br />

im realen Flugbetrieb zu beobachtende Streuung der Flugbewegungen um die Mittellinie der An- und<br />

Abflugrouten nicht oder nur unzureichend berücksichtigt worden sei. Dies führe dazu, dass die tatsächliche<br />

Belastung durch Fluglärm höher ausfallen wird, als es die Lärmberechnung erkennen lässt.<br />

Dieser Einwand ist unbegründet. Die seitliche Streuung der Flugbahnen wird im Rechenalgorithmus der<br />

AzB erfasst. Die Verteilung der Flugbewegungen quer zum Flugkorridor wird mathematisch durch eine<br />

Verteilungsfunktion beschrieben. In die Daten fließen Erfahrungswerte aller Untersuchungen in<br />

Deutschland ein. Die Streuung der Flugbewegungen innerhalb des Korridors und die Korridorbreiten<br />

selbst fließen über das Datenerfassungssystem in die Berechnungen ein.<br />

Dieses Verfahren hat gegenüber anderen Verfahren, z. B. einer Unterteilung in parallele Teilkorridore,<br />

den Vorteil einer übersichtlichen, auf statistischen Angaben basierenden Berechnung. Die in der AzB<br />

benutzte Verteilungsfunktion stellt eine Näherung der Normalverteilung dar. Sie wurde durch Radaraufzeichnungen<br />

gut bestätigt. Zu beachten ist, dass die Parameter der Verteilungsfunktion weniger die<br />

Fläche innerhalb der berechneten Konturen, wohl aber die Form der Konturen beeinflussen. Eine Verfeinerung<br />

der Verteilungsfunktion mit diskreten Stützstellen wäre nur auf der Grundlage von Radaraufzeichnungen<br />

bei laufendem Betrieb möglich, jedoch nicht in der Planungsphase.<br />

Die Anwendung einer Verteilungsfunktion ist somit ein praktikables Verfahren zu Beschreibung der seitlichen<br />

Flugbahnstreuung, wie vielfältige radargestützte Auswertungen der Flugbahnen an verschiedenen<br />

Flughäfen gezeigt haben.

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