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Planfeststellungsbeschluss - BVBB eV

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<strong>Planfeststellungsbeschluss</strong> Teil C - Entscheidungsgründe<br />

Ausbau Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld<br />

44/1-6441/1/101 Seite 1129 von 1171<br />

werk angeschlossen ist, welches das Wasser aus dem Grabensystem westlich von Selchow zu den<br />

Selchower Seen überleitet.<br />

Der Zülowgraben entwässert als weiterer Vorfluter den Bereich südlich des Flughafens. Eine nördliche<br />

Teilfläche des untersuchten Raumes mit dem Rudower Fließ, die sich von Waßmannsdorf bis zur Ortslage<br />

Großziethen erstreckt, ist dem Einzugsgebiet der Spree zugeordnet.<br />

Selbst wo die genannten Gewässer naturschutzfachlich höherwertige und naturschutzrechtlich geschützte<br />

Gebieten durchfließen, sind sie überwiegend stark anthropogen überformt und begradigt. Die<br />

wenigen als naturnah einzustufenden Fließgewässerabschnitte, die von Auswirkungen des Vorhabens<br />

betroffen sein können, stellen Teilabschnitte des Glasowbachs unterhalb der Ortschaft Glasow dar.<br />

4.7.3.2 Grundwasser<br />

4.7.3.2.1 Grundwasserhaushalt<br />

Das wesentliche Grundwasservorkommen im Bereich des Untersuchungsraumes bildet der flächenhaft<br />

verbreitete dritte Grundwasserleiter (3. GWL), der gleichzeitig der Hauptgrundwasserleiter für den Berliner<br />

Raum ist. Die beiden darüber lagernden Grundwasserleiter (1. und 2. GWL) sind nicht flächendeckend<br />

ausgebildet. Die einzelnen Grundwasserstockwerke sind in der Regel durch Geringleiter voneinander<br />

getrennt, bereichsweise bestehen jedoch über Kontaktzonen (hydrogeologische Fenster) hydraulische<br />

Verbindungen. Der Hauptabstrom des Grundwassers erfolgt nach Nordosten zur Dahme. Südwestlich<br />

einer Grundwasserscheide im Bereich des zukünftigen Flughafenumgriffs strömt das Grundwasser<br />

nach Südwesten in Richtung Glasowbach bzw. Zülowgraben.<br />

Die mittleren Grundwasserflurabstände liegen im Bereich der Teltower Hochfläche überwiegend bei 7<br />

bis 12 m, in den Niederungsbereichen des Glasowbaches, des Zülowgrabens und des Selchower Flutgrabens<br />

zwischen 0 und 3 m unter Geländeoberkante (GOK). Innerhalb des künftigen Flughafenumgriffs<br />

betragen die Flurabstände 3 bis 9 m unter GOK. Die natürlichen Grundwasserschwankungen<br />

liegen überwiegend bei 0,25 bis 0,50 m, sie erreichen östlich des Flughafens Schönefeld 0,5 bis 1 m.<br />

Das Landschaftsprogramm Brandenburg weist dem Raum zwischen Schönefeld, Eichwalde und Blankenfelde<br />

großräumig eine Priorität für den Grundwasserschutz zu, in dem Flächeninanspruchnahme zu<br />

vermeiden ist, die zu einer Verminderung der Grundwasserneubildung führt. Die mittlere Grundwasserneubildung<br />

beträgt im hydrogeologischen Modellgebiet im langjährigen Mittel rund 140 mm/Jahr. Höhere<br />

Neubildungsraten treten überwiegend auf landwirtschaftlichen Nutzflächen auf, die Niederungsbereiche<br />

stellen Gebiete geringerer Grundwasserneubildung dar.<br />

4.7.3.2.2 Grundwasserbeschaffenheit<br />

Im Abstrombereich des Flughafens treten keine wesentlichen anthropogenen Belastungen auf. An einzelnen<br />

Messstellen wurden hohe Nitrat- und Nitritgehalte sowie erhöhte Schwermetallgehalte ermittelt.<br />

Lokal bestehen im Bereich von Altlastflächen punktuelle Belastungen durch Kohlenwasserstoffe (chlorierte<br />

Kohlenwasserstoffe, Mineralöl-Kohlenwasserstoffe, aromatische Kohlenwasserstoffe, polyzyklische<br />

aromatische Kohlenwasserstoffe (PAH)). Im Hinblick auf mögliche Schadstoffeinträge ist die Verschmutzungsempfindlichkeit<br />

des oberflächennahen Grundwassers außerhalb der Niederungsbereiche<br />

vorwiegend als gering, mitunter als mittel, einzustufen. In den Niederungsbereichen ist die Empfindlichkeit<br />

des oberflächennahen Grundwassers gegenüber Schadstoffeinträgen aufgrund der geringen Mächtigkeit<br />

geringleitender Deckschichten überwiegend hoch bis sehr hoch.

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