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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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Kapitel III: Determinanten des Strukturwandels im Handwerk - Ex-post-Analyse 85<br />

Länder sondern auch dasjenige der alten Bundesländer. Zugleich befindet sich auch der<br />

westdeutsche Bauzyklus seit 1998 in einer Abschwungphase, die ihren Tiefpunkt noch<br />

nicht erreicht hat.<br />

3.2.2.3. Die Baukrise<br />

Die Entwicklung im gesamten Handwerk ist seit Beginn der juristischen <strong>Institut</strong>ionalisierung<br />

eines eigenständigen Wirtschaftsbereichs „Handwerk“ stets in hohem Maße<br />

vom Gedeihen der Bauwirtschaft abhängig gewesen. Erinnern wir uns: Im Zählungsjahr<br />

1994 entfielen 41 % der Betriebe und je 43 % des Umsatzes und der Beschäftigung der<br />

gesamten Handwerkswirtschaft auf den Baubereich. Die derzeitige Krise am Bau muss<br />

sich massiv auf die Entwicklung der Beschäftigten und des Umsatzes im Baubereich<br />

niederschlagen. Das Schaubild III-16 zeigt, in welchem Ausmaß der Schrumpfungsprozess<br />

der Bauwirtschaft zur Abwärtsentwicklung des Handwerks beigetragen hat.<br />

Allein 81,4 % der gesamten Umsatzverluste gingen auf das Konto der Bau- und baunahen<br />

Gewerke. Nur 14,4 % waren den Konsumgüterhandwerken zuzurechnen und<br />

gerade einmal 4,2 % den zuliefernden Handwerken.<br />

Schaubild III-16<br />

Anteil der funktionalen Bereiche am Schrumpfungsprozess der Beschäftigung und des Umsatzes<br />

des deutschen Handwerks<br />

Konsumgüterhandwerke<br />

Eigene Berechnungen.<br />

Deutschland, 1996 bis 2003, Umsatz in Preisen von 1995<br />

Beschäftigte Umsatz<br />

Bauhandwerke Zuliefernde Handwerke<br />

Etwas anders fallen diese Relationen allerdings bei den Beschäftigten aus. Hier entfielen<br />

62,9 % auf die Bauhandwerke, 18,6 % auf die Konsumgüterhandwerke und 18,5 %<br />

auf die zuliefernden Handwerke. Der hier auftretende Unterschied zwischen der Sektoralstruktur<br />

der Umsatz- und der Beschäftigungseinbußen ist leicht erklärbar. In den<br />

„zuliefernden Handwerken“ wurde massiv Teilzeitbeschäftigung, insbesondere im Be-

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