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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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50 Determinanten des Strukturwandels im deutschen Handwerk – Studie des <strong>RWI</strong><br />

tiert worden waren. 26 Gleiches traf auf die Arbeitsstättenzählung 1987 zu, in welcher<br />

auf Grund des summarischen Auswertungsverfahrens der bekundeten Handwerkseigenschaft<br />

der befragten Einheiten offenkundige „Problemfälle“ wohl automatisch zum<br />

Handwerk gerechnet wurden. 27 Die Zuordnung zum Handwerk erfolgte nämlich allein<br />

aufgrund der Selbsteinstufung der Befragten. Es fand weder ein Abgleich mit der<br />

Handwerksrolle satt noch wurde der in den Handwerkszählungen übliche Commonsense-Check<br />

„merkwürdiger“ Zurechnungen durchgeführt. Die Arbeitstättenzählung<br />

1987 gilt daher zu Recht im Hinblick auf die Erfassung des Handwerks als unzuverlässig.<br />

Eigene Berechnungen.<br />

Schaubild III-4<br />

Beschäftigte im Handwerk und Erwerbstätige<br />

1950 bis 2002; 1950 = 100<br />

Angepasste Zeitreihe der Handwerksbeschäftigung (einschl. geringfügig Beschäftigte), Früheres Bundesgebiet<br />

150 150<br />

140 Erwerbstätige<br />

140<br />

130 130<br />

120 120<br />

Handwerk<br />

Linearer Trend<br />

110 1960 bis 2002<br />

110<br />

100 100<br />

90 90<br />

50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 00<br />

Wir haben versucht, auf Basis der Statistik der SV-Beschäftigten nach Berufsordnungen<br />

<strong>für</strong> den Zeitraum 1978-1996 eine konsistente Zeitreihe zu konstruieren, welche die Diskrepanz<br />

zwischen Handwerkszählungsergebnis und amtlicher Handwerksberichterstat-<br />

26 Diese Aussage stützt sich die Auswertung von Referenzstatistiken, Auskünfte von Mitarbeitern Statistischer<br />

Ämter, anekdotische Evidenz und eine bei eigenen Recherchen im Ruhrgebiet gesammelte<br />

punktuelle empirische Evidenz.<br />

27 Das Statistische Bundesamt konnte seinerzeit keine plausible Erklärung <strong>für</strong> die erhebliche Abweichung<br />

der Beschäftigtenzahl der Arbeitsstättenzählung 1987 von derjenigen der Handwerksberichterstattung<br />

(+ 740.000) liefern. Im Einführungstext zum Handwerksheft der AZ 1987 heißt es vielmehr:<br />

„Insgesamt kann aus dieser <strong>für</strong> alle Seiten sehr unerfreulichen Situation nur der Schluss gezogen<br />

werden, dass es dringend notwendig ist, bald mit einer eigenständigen Handwerkszählung in diesem<br />

Wirtschaftsbereich <strong>für</strong> Klarheit zu sorgen.“ (SBA 1991: 7) Leider hat die Handwerkszählung<br />

1995 nicht die erhoffte Klarheit gebracht.

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