10.12.2012 Aufrufe

RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kapitel X: Modernisierung des Handwerksrechts 497<br />

Anzahl von 5.000 gewerblichen Auszubildenden im betreffenden Handwerk (im betreffenden<br />

Beruf) in den zurückliegenden fünf Jahren (1988-2000) dienen. Hiermit würden<br />

allein über 88 % der gewerblichen Auszubildenden im Handwerk erfasst.<br />

Die Ergebnisse einer solchen Auswahl sind in Tabelle X-5 demonstriert:<br />

– Bei den ausbildungsstarken Gewerken handelt es sich überwiegend zugleich um<br />

gefahrengeneigte Handwerke. Das ergänzende Kriterium würde also die über das<br />

Gefahrenkriterium getroffene Auswahl in wesentlichen Punkten bestätigen.<br />

– Lediglich fünf weitere Berufe würden sich bei Berücksichtigung eines so definierten<br />

Ausbildungskriteriums <strong>für</strong> eine Aufnahme in die Anlage A qualifizieren: die Friseure,<br />

die Maler und Lackierer, die Bäcker, Fleischer und die Informationstechniker.<br />

Dem Regierungsentwurf wurde in der öffentlichen Diskussion zu Unrecht angelastet,<br />

dieser ziele darauf ab, den Meister abzuschaffen. Dies hat erhebliche Unruhe in Teilen<br />

der Handwerkerschaft ausgelöst, ist <strong>für</strong> viele Handwerksmeister(innen) der Titel doch<br />

mit Recht Symbol eigener beruflicher Leistung als Selbständiger und Krönung eines<br />

erfolgreichen beruflichen Werdegangs. Es ist von elementarem Interesse <strong>für</strong> das Handwerk,<br />

aber auch <strong>für</strong> die Politik, deutlich zu machen, dass der Meistertitel in Zukunft<br />

eher ein höheres Gewicht erhalten soll als unter dem Regime der bisherigen Handwerksordnung.<br />

Die Formulierungen des Gesetzentwurfs bezüglich des fakultativen<br />

Meistertitels <strong>für</strong> die zulassungsfreien Handwerksberufe haben in Teilen der Handwerkerschaft<br />

das Gefühl ausgelöst, künftig Meister zweiter Klasse zu sein. Deutlich zu machen<br />

ist seitens der Politik vor diesem Hintergrund, dass das staatlich geprüfte Qualitätssiegel<br />

Handwerksmeister auch dort, wo der Meisterzwang abgeschafft worden ist,<br />

ein Grundpfeiler der Gewerbepolitik bleiben wird.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!