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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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112 Determinanten des Strukturwandels im deutschen Handwerk – Studie des <strong>RWI</strong><br />

2. Ausgewählte Determinanten<br />

2.1. Die mikrotechnische Revolution<br />

Die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien haben längst auf breiter<br />

Basis in der Handwerkswirtschaft wie auch in allen anderen Zweigen der kleingewerblichen<br />

Wirtschaft Einzug gehalten. Die Nutzung von PCs im geschäftlichen Alltag ist<br />

inzwischen selbstverständlich geworden. Jeder Betrieb, der etwas auf sich hält, verfügt<br />

– wie inzwischen auch sehr viele private Haushalte – über einen Internetanschluss bzw.<br />

sogar eigene Webseiten. Ohne „Handys“ ist die Abwicklung der alltäglichen Geschäfte<br />

in den meisten Betrieben fast nicht mehr denkbar. Soweit die eine Seite des Themas<br />

„IT und Handwerk“, die in der einschlägigen Wirtschaftspresse, aber auch in betriebswirtschaftlichen<br />

Publikationen ausführlich und glaubwürdig beschrieben wird.<br />

Die andere, aus analytischer Sicht substanziellere Seite soll uns im Folgenden vor allem<br />

interessieren: Welche Vorteile bringen die neuen Technologien den Betrieben? Hat<br />

ihre Einführung tatsächlich zu substanziellen Veränderungen in den betrieblichen Strukturen,<br />

im Geschäftsverhalten und den Strategien aufstrebender Betriebe geführt bzw.<br />

sind solche Veränderungen abzusehen? Oder steht bei manchen der IT-Anwendungen<br />

eine symbolische Funktion im Vordergrund – der Nachweis gegenüber Kunden und<br />

Berufskollegen, dass der Betrieb „auf der Höhe der Zeit ist“. Und schließlich: Wie wirken<br />

sich die mit der IT-Nutzung einhergehenden Veränderungen auf das betriebliche<br />

Ergebnis aus? Nachdem die Interneteuphorie der neunziger Jahre im Zuge der Krise<br />

der IT-Branchen und des Crashs auf den Aktienmärkten verklungen ist, sollte eine<br />

nüchterne Bestandsaufnahme und Zukunftsabschätzung wahrscheinlicher Wirkungen<br />

des Einsatzes der neuen Technologien eigentlich möglich sein. Dass hierbei allenfalls<br />

erste, vorsichtige Trendaussagen möglich sind, dürfte angesichts der Ungewissheit der<br />

künftigen Entwicklungen klar sein.<br />

Bei der Nutzung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien in den<br />

Handwerksbetrieben geht es um folgende Entwicklungen:<br />

− die Nutzung von Computern und unternehmensinternen elektronischen Netzwerken<br />

in den Handwerksbetrieben;<br />

− den Einsatz der neuen IuK-Technologien im Geschäftsverkehr mit den Kunden<br />

(B2C-Transaktionen);<br />

− die Nutzung der neuen IuK-Technologien <strong>für</strong> den Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen<br />

(B2B-Bereich) sowie<br />

− die rasche Verbreitung mikrotechnischer Steuerungselemente in den Vorleistungsgütern<br />

sowie in etlichen Gewerken auch in den von den Handwerksunternehmen<br />

vertriebenen und erstellten Gütern.<br />

Um eine Aussage voranzuschicken: Abstrahieren wir im Augenblick von den Verhältnissen<br />

im Handwerk, so sprechen in Bezug auf die Gesamtwirtschaft (fast) alle Indizien<br />

da<strong>für</strong>, dass die hier angesprochenen Entwicklung die Produktion und das Erwerbsleben

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