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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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Kapitel V: Strukturwandel im Handwerk I: Branchenübergreifende Aspekte 221<br />

4.3.3. Differenzierungen I: Größe, Alter, Qualifikation<br />

4.3.3.1. Unternehmensgröße<br />

Die vorliegenden empirischen Erhebungen zum Einfluss der Unternehmensgröße auf<br />

Innovationsaktivitäten führen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Zimmermann/Andres<br />

(2001: 534, 2002) finden in ihren Untersuchungen auf der Basis von KfW-Daten die<br />

These bestätigt, wonach mit der Unternehmensgröße die Innovationstätigkeit zunimmt.<br />

Das trifft insbesondere auf den Bereich der Produktinnovationen zu. Untersuchungen<br />

auf der Basis des Mannheimer Innovationspanels ergaben hingegen bei einer rein bivariaten<br />

Betrachtung des Verhältnisses von Unternehmensgröße und Innovationsaktivität,<br />

dass<br />

– die FuE-Intensität – gemessen als Anteil der Aufwendungen <strong>für</strong> Forschung und<br />

Entwicklung am Umsatz – in der westdeutschen Industrie mit zunehmender Unternehmensgröße<br />

sinkt, jedoch in sehr großen Betrieben wieder langsam ansteigt.<br />

– ein ähnlicher, gleichwohl schwächer ausgeprägter U-förmiger Verlauf kennzeichnet<br />

die Beziehung zwischen Innovationsintensität – gemessen als Anteil der Aufwendungen<br />

<strong>für</strong> Innovationstätigkeiten am Umsatz – und der Unternehmensgröße in<br />

Deutschland.<br />

Tiefer gehende ökonometrische Schätzungen auf der Basis der Mannheimer Innovationspotenzial<br />

bestätigten im Hinblick auf Industrieunternehmen die Erkenntnis, dass von<br />

der Unternehmensgröße ein signifikant negativer Effekt auf die Innovations- und FuE-<br />

Intensitäten ausgeht (Janz et al. 2003: 24-27).<br />

Lageman (2001) hebt hervor, dass die Innovationsleistungen kleiner und mittlerer Unternehmen<br />

nur unzureichend erfasst werden, wenn man sie ausschließlich an formellen<br />

FuE-Aufwendungen misst. Bei KMU - insbesondere bei der Mehrheit der stark binnenmarktorientierten<br />

Unternehmen – stehen eher anwendungsorientierte marktnahe Entwicklungen<br />

im Vordergrund. Hier überwiegen inkrementale und imitierende Neuerungen,<br />

die bisher kaum von der Innovationsforschung systematisch erfasst und untersucht<br />

wurden.<br />

Da sich die Untersuchungen der o.g. Art selten auf Kleinstunternehmen (bis zu 4 Beschäftigte)<br />

in vermeintlich wenig innovativen Wirtschaftszweigen beziehen, lassen sich<br />

keine Analogieschlüsse zur Situation in der Handwerkswirtschaft ziehen. Dagegen können<br />

die Ergebnisse der <strong>RWI</strong>-Befragung aufgrund der Struktur der Stichprobe erste<br />

Anhaltspunkte über das Innovationsverhalten von Handwerksunternehmen aller Größen<br />

und aus zahlreichen, bisher wenig beachteten Branchen geben 95 . Folgende Erkenntnisse<br />

verdienen besondere Aufmerksamkeit:<br />

95 Für die folgenden Ausführungen vergleiche Tabellen E-9 bis E-12 im Datenband III.

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