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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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278 Determinanten des Strukturwandels im deutschen Handwerk – Studie des <strong>RWI</strong><br />

Maschinenbau erheblich weniger Potenziale <strong>für</strong> den Einsatz von Konzepten der<br />

schlanken Produktion zu bieten. Die hier stark dominierende Kleinserien– und Einzelfertigung<br />

lässt Auslagerungsstrategien nur begrenzt zu. Das heißt jedoch nicht, dass<br />

bestimmte Elemente des Toyotismus nicht auch erfolgreich zum Einsatz gelangen, z.B.<br />

die Etablierung hoch flexibler Fertigungssysteme auf der Grundlage computergestützter<br />

Produktionsautomaten bei Endproduzent und Systemlieferanten, der direkte Einfluss der<br />

Abnehmer auf die Kalkulation ihrer Lieferanten oder Kostensenkungen durch die breite<br />

Auslagerung von Diensten an die Zulieferer ohne adäquate Entlohnung (Switalowski<br />

1989, Dürig et al. 1995, Dornieden 2001).<br />

7.3. Zuordnung, Umfang und Struktur des Zulieferhandwerks<br />

Die Abgrenzung des Begriffes handwerklicher Zulieferer erfolgt in sehr unterschiedlicher<br />

Weise und führt somit zu stark voneinander abweichenden Schätzungen über deren<br />

Umfang hinsichtlich Unternehmensbestand, Beschäftigung und Leistungen. Nach<br />

der im Handwerk üblichen Abgrenzung zählen als Zulieferer jene produzierenden<br />

Handwerksbetriebe, welche die Nachfrage von Unternehmen des produzierenden Gewerbes<br />

nach Vor- und Zwischenprodukten sowie nach Montage-, Reparatur- und Wartungsleistungen<br />

<strong>für</strong> den Produktions- und Investitionsbereich bedienen (ZDH 1992, Dürig<br />

et al. 1995). Gegenstand der „Lieferungen“ können sein:<br />

– Bauteile <strong>für</strong> Zwischen- und Endprodukte des Abnehmers: Eigenentwicklungen des<br />

Zulieferers oder nach Vorgaben des Abnehmers erzeugte Teile (z.B. Werkzeug-<br />

Formen, Schaltanlagen, Blecherzeugnisse),<br />

– Be- und Verarbeitungsleistungen an den Produkten des Auftraggebers (z.B. Lohndreherei,<br />

Glasschleiferei <strong>für</strong> die Möbelindustrie),<br />

– im Auftrag des Abnehmers speziell erstellte Vorrichtungen, Spezialwerkzeuge oder<br />

Bauteile <strong>für</strong> die Produktionsausrüstung,<br />

– Montage-, Reparatur- und Wartungsdienste an den Produktionsvorrichtungen des<br />

Auftraggebers.<br />

Diese Begriffsbestimmung umfasst die klassischen Formen der in der Zulieferpyramide<br />

ausgewiesenen Lieferungen: Bauteile, Be- und Verarbeitungsaufträge. Darüber hinaus<br />

erfasst sie Vorleistungen <strong>für</strong> die Ingangsetzung und Aufrechterhaltung von Produktionsprozessen.<br />

Eine statistische Trennung von Produkt- und Vorleistungslieferung ist in der Praxis<br />

kaum möglich, da Handwerksbetriebe typischerweise in beiden Feldern aktiv sind.<br />

Darüber hinaus erbringen sie Leistungen, die im weiteren Sinn auch als Zulieferung <strong>für</strong><br />

die Industrie aufgefasst werden können (Schaubild VI-3):

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