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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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18 Determinanten des Strukturwandels im deutschen Handwerk – Studie des <strong>RWI</strong><br />

stellen), sondern auch in Handelsbereichen, in denen man dies zunächst überhaupt nicht<br />

vermutet (vgl. Tabelle II-5). Beispielsweise hatten 1994 über 1.000 Handwerksunternehmen<br />

ihren fachlichen Schwerpunkt im Einzelhandel mit medizinischen Produkten<br />

(wahrscheinlich Zahntechniker und Augenoptiker). Rd. 3.000 Handwerksunternehmen<br />

waren überwiegend im Großhandel tätig, rd. 600 im Gastgewerbe (wahrscheinlich Konditoren<br />

und Brauer). Etwa 750 Betriebe waren schwerpunktmäßig den Architektur- und<br />

Ingenieurbüros zuzuordnen. Auf diese <strong>für</strong> das Handwerk eher atypischen Wirtschaftszweige<br />

entfielen immerhin 9 % der Beschäftigten und 21 % des Umsatzes des gesamten<br />

Handwerks. Die Diskrepanz zwischen den Beschäftigten- und Umsatzanteilen erklärt<br />

sich aus den hohen Pro-Kopf-Umsätzen im Handelsbereich.<br />

Tabelle II-5<br />

Handwerksunternehmen, -beschäftigte und -umsatz in <strong>für</strong> das Handwerk<br />

„atypischen“ Wirtschaftszweigen<br />

Deutschland, selbständige Handwerksunternehmen, Handwerkszählung 1995<br />

WZ 93 Wirtschaftszweig<br />

Selbstän-<br />

dige<br />

Unter-<br />

nehmen 1<br />

Beschäftigte<br />

2<br />

Anzahl Anzahl<br />

Beschäftigte<br />

je<br />

UnternehmenAnzahl<br />

Umsatz 3<br />

Umsatz je<br />

Beschäftigten<br />

1.000 € €<br />

50.1 Handel m.Kraftwagen 13.704 245.119 18 54.768.669 223.437<br />

50.3 Handel m.Kraftwagenteilen u.Zubehör 824 9.743 12 1.516.159 155.615<br />

50.5 Tankstellen 1.172 8.759 7 1.057.916 120.780<br />

51.4 Gh.m.Gebrauchs-u.Verbrauchsgütern 500 9.351 19 1.801.761 192.681<br />

51.5 Gh.m.Rohstf.,Halbwaren, Altmaterial u.Reststf. 505 10.233 20 2.131.359 208.283<br />

51.6 Gh.m.Maschinen, Ausrüstungen u.Zubehör 2.099 33.402 16 6.191.204 185.354<br />

52.1 Eh.m.Waren versch. Art (i.Verkaufsräumen) 895 9.564 11 754.042 78.842<br />

52.2 Fach-Eh.m.Nahrungsm. usw (i.Verkaufsräumen) 2.577 24.887 10 1.869.657 75.126<br />

52.3 Apotheken;Fach-Eh.m.med. Art. usw (i.Verkaufsr.) 1.023 11.662 11 895.202 76.762<br />

52.42 Eh.m.Bekleidung 896 4.761 5 390.614 82.044<br />

52.43 Eh.m.Schuhen u.Lederwaren 1.440 5.902 4 350.640 59.411<br />

52.44 Eh.m.Möbeln,Einr.gegenständen u.Hausrat ang 1.587 11.770 7 1.146.104 97.375<br />

52.45 Eh.m.elektr.Haush.-, Rundf.-,TV-Gerät.usw 6.600 38.657 6 3.815.543 98.702<br />

52.46 Eh.m.Metallw.,Anstrichm.u. au-u.Heimwerkerbedarf 1.625 9.577 6 1.044.307 109.043<br />

52.48 Facheinzelhandel ang (i.Verkaufsräumen) 15.087 88.370 6 7.011.225 79.339<br />

H Gastgewerbe 639 8.148 13 300.758 36.912<br />

74.2 Archit.- u. Ingenieurbüros 748 3.849 5 769.792 199.998<br />

Summe der ausgewählten Wirtschaftszweige 51.921 533.754 10 85.814.952 160.776<br />

Nachrichtlich:<br />

in % des gesamten Handwerks 9,2 8,8 21,0<br />

Gesamtes Handwerk 563.204 6.084.973 11 409.343.592 67.271<br />

Statistisches Bundesamt, Handwerkszählung 1995. – 1 Anzahl der selbständigen Unternehmen im Handwerk am 31.3.1995 mit Beschäftigten am<br />

30.9.1994. – 2 Beschäftigte am 30.9.1994 in Unternehmen, die am 31.3.1995 bestanden. – 3 Umsatz im Jahre 1994 der Unternehmen, die am 31.3.1995<br />

bestanden und am 30.9.1994 Beschäftigte hatten.<br />

Die juristische Definition des Handwerks führt auf den ersten Blick zu klaren Abgrenzungen:<br />

Alle selbständigen Unternehmen und handwerklichen Nebenbetriebe, die in<br />

einer der 55 Handwerkskammern der Bundesrepublik in der Handwerksrolle registriert<br />

sind, sind dem Handwerk zuzurechnen. Die im Vorfeld der Handwerkszählungen erlassenen<br />

Gesetze haben vor diesem Hintergrund den zu erfassenden Zählungsbereich jeweils<br />

(scheinbar) klar definiert. Dass trotzdem erhebliche Zurechnungsprobleme auftreten,<br />

wird im Folgenden zu zeigen sein.

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