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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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386 Determinanten des Strukturwandels im deutschen Handwerk – Studie des <strong>RWI</strong><br />

stellt. Nur ein Teil der EU-Mitgliedsländer kennt überhaupt, so zeigt sich hier, gesetzlich<br />

fixierte oder (halb-) offizielle institutionelle Handwerksdefinitionen. In den übrigen<br />

Ländern sind informelle Definitionen gebräuchlich, die jeweils in der gewerbepolitischen<br />

Tradition des betreffenden Landes verankert sind. Es lassen sich keine zwei Länder<br />

finden, in denen die institutionellen Handwerksdefinitionen ganz deckungsgleich<br />

wären. Allerdings bestehen zwischen einzelnen Ländern größere Gemeinsamkeiten –<br />

z.B. zwischen Deutschland, Österreich und Luxemburg einerseits und zwischen Irland<br />

und Großbritannien andererseits.<br />

Die Definitionsansätze lassen sich zumindest drei Gruppen zuordnen (vgl. Tabelle IX-<br />

2): dem berufsbezogenen Definitionsansatz der mitteleuropäischen Länder, dem sektoralen<br />

und unternehmensgrößenspezifischen Ansatz Franreichs, Italiens und der Niederlande<br />

sowie dem kunsthandwerklichen Ansatz Spaniens. Die Definitionspraktiken<br />

einer Reihe von anderen Ländern (u.a. Großbritannien und Dänemark) fügen sich nicht<br />

in dieses Schema ein.<br />

Tabelle IX-2<br />

Auswirkungen der europäischen institutionellen Handwerksdefinitionen<br />

auf die Handwerksstatistik<br />

Ansätze Kriterien Länder<br />

I.<br />

Sektoraler<br />

und unternehmensgrößenspezifischer<br />

Ansatz<br />

II.<br />

Berufsspezifischer<br />

Ansatz<br />

III.<br />

Kunsthandwerklicher<br />

Ansatz<br />

IV.<br />

Sonstige<br />

Zuordnung der<br />

kleineren UnternehmenbestimmterWirtschaftssektoren<br />

zum Handwerk<br />

Gesetzlich kodifizierteZuordnung<br />

bestimmter<br />

Berufe zum<br />

Handwerk, die<br />

stark auf historischer<br />

Konvention<br />

basiert<br />

Begrenzung des<br />

Handwerksbegriffs<br />

auf kunsthandwerkliche<br />

Tätigkeiten<br />

Keine gesetzlichen<br />

Kriterien<br />

Frankreich,<br />

Italien,<br />

Niederlande,<br />

Be lgien<br />

Deutschland,<br />

Österreich,<br />

Luxemburg,<br />

Liechtenstein,<br />

Island<br />

Auswirkungen<br />

auf die Handwerksstatistik<br />

Im Vergleich zum<br />

Ansatz II restriktive<br />

Abgrenzung des<br />

„Handwerks“<br />

Im Vergleich zu den<br />

anderen Ansätzen<br />

breite Abgrenzung des<br />

„Handwerks“<br />

Spanien Äußerst restriktive<br />

Abgrenzung des Umfangs<br />

des „Handwerks“<br />

Dänemark.<br />

Finnland,<br />

Irland,<br />

Portugal,<br />

Großbritannien<br />

Abhängig von der<br />

jeweils gewählten<br />

Abgrenzung<br />

„Handwerksbesatz“<br />

ausgewählter Länder<br />

(Handwerksbeschäftigte/100<br />

000 Einwohner)<br />

Frankreich:<br />

4,7 (1998)<br />

Italien: 5,3 (1994)<br />

Niederlande:<br />

5,6 (1998)<br />

Deutschland: 6,1<br />

(2000); 7,4 (1994 lt.<br />

HZ 1995)<br />

Luxemburg:<br />

10,8 (1998)<br />

Österreich:<br />

3,8 (1998)<br />

Spanien:<br />

1,2 (1998)<br />

Irland: 2,9 (1997)<br />

Großbritannien:<br />

0,4 (1993 – Crafts<br />

Council)

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