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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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Kapitel VIII: Die räumliche Dimension des handwerklichen Strukturwandels 371<br />

3.4. Das Handwerk in Regionen und Kreisen: Ein Überblick<br />

Reichlich die Hälfte der Einwohner Deutschlands lebt in Agglomerationsräumen und<br />

kann hier die Dienste von 48 % aller Unternehmen des Handwerks mit cirka 50 % der<br />

Beschäftigten in Anspruch nehmen. Innerhalb der Agglomerationen ergeben sich jedoch<br />

Unterschiede im Beschäftigtenbesatz. Er nimmt von der Kernstadt zum unmittelbaren<br />

Umland hin ab, weist aber an den Rändern der Ballungsräume die höchsten Werte auf.<br />

Dagegen sinken sowohl der Unternehmensbesatz als auch die Unternehmensgröße von<br />

der Kernstadt zum Ballungsrand hin kontinuierlich. Das gleiche Muster ergibt sich <strong>für</strong><br />

den Regionstyp „Verstädterte Räume“ (Tabelle VIII-9). Auf die „ländlichen Räume“<br />

entfallen zwar die wenigsten Handwerksbetriebe und Beschäftigten. Gleichwohl ist hier<br />

der stärkste Handwerksbesatz vorzufinden. Dieser Umstand weist darauf hin, dass die<br />

dünner besiedelten Räume in Deutschland dem Handwerk auch noch zur Mitte der<br />

neunziger Jahre bessere Entwicklungsmöglichkeiten bieten konnten als die Agglomerationen<br />

bzw. deren Kernstädte.<br />

Die Verteilung der Gewerbegruppen auf Regionen und Kreisen verschiedenen Typs ist<br />

im Schaubild VIII-2 dargestellt. Auffällig ist der in allen drei Regionstypen steigende<br />

Beschäftigtenbesatz im Baugewerbe bei sinkender durchschnittlicher Einwohnerdichte.<br />

Auch das Nahrungsmittelgewerbe ist durch einen deutlich geringeren Unternehmens-<br />

und Beschäftigtenbesatz in den stärker besiedelten Kreis- und Regionstypen charakterisiert<br />

(Kernstädte, Agglomerationen). Ein ähnliches Muster – wenn auch in abgeschwächter<br />

Form – ergibt sich <strong>für</strong> das Holzgewerbe, <strong>für</strong> die Elektro-/Metallbranche sowie<br />

<strong>für</strong> die Gewerbegruppe VII. Dagegen konzentrieren sich die Handwerksbetriebe der<br />

Gewerbegruppe IV (Bekleidung/Textil/Leder) und der Gewerbegruppe VI (Gesundheit/<br />

Körperpflege/ Reinigung) in den bevölkerungsreichen urbanen Räumen. Sie weisen<br />

sinkende Besatzziffern bei abnehmender Bevölkerungsdichte auf.

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