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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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Kapitel IV: Determinanten des Strukturwandels im Handwerk in der wissensbasierten Ökonomie 127<br />

Schaubild IV-1<br />

Marktorientierung von KMU<br />

Globalisierungsgrad der wirtschaftlichen Aktivitäten<br />

Quelle: Fieten, Friedrich, Lageman 1996<br />

voll globalisiert<br />

größtenteils globalisiert<br />

international<br />

national / regional / teilweise international<br />

lokal<br />

Anteil der KMU<br />

Freilich stellt sich die Situation in einzelnen Gewerken anders dar als im Gesamt der<br />

Handwerkswirtschaft (vgl. Tabelle IV-1). Außerordentlich stark im Exportgeschäft engagiert<br />

sind die Chirurgiemechaniker, Bogenmacher und Edelsteingraveure. Eine Reihe<br />

von anderen, ebenfalls kleineren Gewerken erreicht zumindest ansehnliche Exportquoten.<br />

Es ist davon auszugehen, dass der größte Teil der Exporte der Handwerksunternehmen<br />

im EU-Raum realisiert wird. Auslandsengagement läuft im Handwerk fast ausschließlich<br />

auf europäisches Engagement hinaus, weswegen im Folgenden vor allem die Auswirkungen<br />

des europäischen Integrationsprozesses betrachtete werden sollen.<br />

Die wirtschaftliche Integration Europas stellt sich als (wahrscheinlich sehr langwieriger)<br />

Prozess dar, in dessen Verlauf der Grad einer anfangs vergleichsweise geringen Marktintegration<br />

allmählich zunimmt. Heute liegt der wirtschaftliche Integrationsgrad auch<br />

der bis zum 30. April 2004 die EU-15 bildenden europäischen Volkswirtschaften zumindest<br />

noch deutlich unter demjenigen der hinsichtlich der Marktgröße mit der EU<br />

vergleichbaren US-amerikanischen Volkswirtschaft. Der wirtschaftliche Integrationsprozess<br />

wird aber auch auf längere Sicht kaum, wie das amerikanische Beispiel zeigt, zu<br />

einem völligen Ausgleich der zwischen den lokalen und regionalen Märkten Europas<br />

bestehenden Preis- und Qualitätsunterschiede führen. Vielmehr sind gewisse Unterschiede<br />

normal, schon kulturelle Differenzen sorgen da<strong>für</strong>, dass es außergewöhnlich<br />

großer Anreize bedarf, um Marktakteure, die sich primär auf lokale und regionale Märkte<br />

im nationalen Rahmen orientieren, zu einem Auslandsengagement zu bewegen.

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