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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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Kapitel V: Strukturwandel im Handwerk I: Branchenübergreifende Aspekte 231<br />

Bereich Medizintechnik/Optik des Verarbeitenden Gewerbes 99 . Das Schaubild 3 vermittelt<br />

einen Eindruck von der Innovationsaktivität bei den ausgewählten Unternehmen.<br />

Es zeigt sich, dass im Vergleich zu den Industrieunternehmen ein weit größerer Teil der<br />

Handwerksbetriebe in den vergangenen drei Jahren keine Innovationen durchgeführt<br />

hat. Während sich die Anteile bezüglich der Produktinnovationen annähernd gleichen,<br />

sind hinsichtlich der Prozess- und Organisationsinnovationen erhebliche Vorteile der<br />

Industrieunternehmen zu beobachten.<br />

Die Feststellung gilt ebenfalls <strong>für</strong> die unternehmensinterne Forschung und Entwicklung,<br />

v.a. jedoch <strong>für</strong> innovationsrelevante Kooperationen mit anderen Unternehmen und Einrichtungen.<br />

Eine genauere Betrachtung des Feldes Produktinnovation offenbart einen<br />

weiteren Unterschied zwischen den untersuchten Handwerks- und Industriebetrieben:<br />

Der Anteil jener Unternehmen, die Neuerungen auf Unternehmensebene einführten, ist<br />

nahezu gleich groß ist. Dagegen führten die Industrieunternehmen in höherem Umfang<br />

Marktneuheiten ein.<br />

Auch im Hinblick auf den Einsatz von IuK-Technik konnten erhebliche Unterschiede<br />

zwischen den befragten Handwerks- und Industrieunternehmen festgestellt werden<br />

(Schaubild V-15). Bei dem Einsatz auf einigen konventionellen Feldern (Textverarbeitung,<br />

Auftragsabwicklung, Internet-Banking) bestehen nur marginale Unterschiede.<br />

Dagegen weist die der Gruppe der untersuchten Industrieunternehmen viel höhere Anteile<br />

beim Einsatz von IuK-Technik <strong>für</strong> die Lagerhaltung, den Online-Vertrieb sowie die<br />

computergestützte Produktentwicklung und Anlagensteuerung auf.<br />

Um diese Aussagen bewerten zu können ist es notwendig zu untersuchen, durch welche<br />

Faktoren das unterschiedliche Innovationsverhalten bedingt wird 100 . Die statistische<br />

Analyse ergab im Hinblick auf den Faktor „institutionelle Bindung“, dass<br />

– die untersuchten Handwerksunternehmen mit einer signifikant geringeren Wahrscheinlichkeit<br />

Innovationen und innovationsrelevante Tätigkeiten in Angriff nehmen<br />

(regelmäßige FuE, gezielte Kooperation mit Forschungseinrichtungen, Einführung<br />

von Marktneuheiten im Bereich der Produktinnovation, Verfahrensinnovationen),<br />

– diese Feststellung sowohl <strong>für</strong> Handwerksunternehmen mit einer Doppelmitgliedschaft<br />

(HWK und IHK) als auch <strong>für</strong> „reine“ Handwerksunternehmen gilt,<br />

99 Für einen umfassenden Vergleich der Gemeinsamkeiten und Unterschiede (i) bei der Nutzung der<br />

IuK-Technik, (ii) bei Innovationstätigkeiten und (iii) dem Kooperationsverhalten vgl. die Ausführungen<br />

im Band II. Kapitel VII im vorliegenden Band I enthält ebenfalls eine Darstellung der mit<br />

IuK-Techniken verbundnen Anpassungsprozess auf einzelbetrieblicher Ebene.<br />

100 Vgl. die Tabellen E-15 und E-16 im Datenband III

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