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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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Kapitel XII: Fazit und Schlussfolgerungen 507<br />

KAPITEL XI<br />

FAZIT UND SCHLUSSFOLGERUNGEN<br />

1. Determinanten<br />

Im Zuge der technischen Fortschritts, insbesondere der immer stärkeren Durchdringung<br />

wirtschaftlicher Prozesse durch Information und Wissen verändern sich auch die Bedingungen<br />

einzelbetrieblichen Wirtschaftens <strong>für</strong> die KMU bzw. Handwerksbetriebe. Es<br />

wäre aber verfehlt, in den derzeitigen technologischen Entwicklungen einen grundlegenden<br />

Bruch in der Entwicklung des wirtschaftlichen und technischen Umfelds <strong>für</strong><br />

das Handwerk sehen zu wollen. Die Kontinuitäten überwiegen bei weitem. Die Matrix<br />

der derzeit wirksamen Einflussfaktoren stellt sich als Synthese neuer und alter Determinanten<br />

der Handwerksentwicklung dar. Eine wichtige Determinante – die Ausgestaltung<br />

des Handwerksrechts – ist abhängig von der politischen Gestaltung.<br />

Im Prinzip gestatten es die neuen Technologien auch kleineren Unternehmen, Geschäftsvorgänge<br />

zu optimieren, elektronische Verbünde mit anderen Unternehmen aufzubauen<br />

und geschäftliche Transaktionen mit Kunden und Lieferanten zu rationalisieren.<br />

Die derzeitige reale Bedeutung der vorhanden PC- und Internetkapazitäten <strong>für</strong><br />

die wirtschaftlichen Aktivitäten der meisten Handwerksbetriebe sollte allerdings nicht<br />

überschätzt werden. Vielfach fehlt es an geeigneten elektronischen Lösungen, die auf<br />

den Bedarf kleinerer Unternehmen zugeschnitten sind. Aus dem großbetrieblichen Bereich<br />

ist im Übrigen bekannt, wie mühsam sich die Findung geeigneter DV-Lösungen in<br />

der Praxis darstellt. Vor diesem Hintergrund ist vor überzogenen Hoffnungen auf<br />

schnelle Erfolge durch den IT-Einsatz in Handwerksbetrieben zu warnen.<br />

Von der Globalisierung sind Handwerksunternehmen vor allem indirekt – über Veränderungen<br />

des generellen wirtschaftlichen Umfelds und Faktorpreisänderungen – betroffen.<br />

Direkte Wirkungen konzentrieren sich auf einen kleinen Kreis exportierender<br />

Handwerksunternehmen und einen weitaus größeren Kreis von Unternehmen, die durch<br />

ausländische Wettbewerber auf ihrem angestammten Markt herausgefordert sehen.<br />

Die europäische Integration beeinflusst die Entwicklung des Handwerks in einem nicht<br />

zu unterschätzenden Maße. Dies hat insbesondere die Bauwirtschaft in Gestalt des massiven<br />

Auftretens preisgünstig anbietender ausländischer Wettbewerber und des Zustroms<br />

von Arbeitskräften aus den EU-Ländern registrieren müssen. Die zum Schutz<br />

heimischer Anbieter eingeleiteten staatlichen Abwehrmaßnahmen (insbes. Entsenderichtlinie)<br />

waren in der gegebenen Situation wohl unvermeidlich, auf die Dauer dürften<br />

sie allerdings den Anpassungsprozess der Bauwirtschaft eher verlangsamen als fördern.<br />

Die wechselseitige Durchdringung der lokalen und regionalen Handwerksmärkte in<br />

den westlichen Grenzregionen durch deutsche bzw. ausländische Anbieter hat sich bislang<br />

eher in engen Grenzen gehalten. Der wichtigste Grund hier<strong>für</strong> sind die eher begrenzten<br />

wechselseitigen Arbitragemöglichkeiten angesichts ähnlicher Preisniveaus und<br />

-strukturen beiderseits der Grenzen. Hinzu kommen kulturelle und sprachliche Barrie-

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