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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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380 Determinanten des Strukturwandels im deutschen Handwerk – Studie des <strong>RWI</strong><br />

Tabelle VIII-14<br />

Das Handwerk in Bayern und Nordrhein-Westfalen 1994<br />

Handwerk nach Anlage A HwO<br />

Land Unternehmen Beschäftigte<br />

Unternehmen Beschäftigte<br />

je 1 000 Einwohner<br />

Beschäftigte<br />

je Unterneh-<br />

Bayern 101 750 1 017 933 8,5 85 10,0<br />

Nordrhein-Westfalen 101 987 1 227 112 5,7 69 12,0<br />

Deutschland 563 204 6 084 973 6,9 75 10,8<br />

Eigene Berechnung nach Statistischem Bundesamt (Handwerkszählung 1995)<br />

Auf die beträchtlichen Unterschiede zwischen ost- und westdeutschem Handwerk zur<br />

Mitte der neunziger Jahre wurden im Verlauf der Analyse mehrmals hingewiesen. Sie<br />

beziehen sich insbesondere auf die Unternehmensgröße und den Besatz im Bauhandwerk.<br />

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage nach den Auswirkungen der drastischen<br />

Verringerung der Baunachfrage. Verändern sich hierdurch die 1995 vorgefundenen<br />

Muster der Standortverteilung gravierend? Oder ergeben sich „lediglich“ Auswirkungen<br />

auf die Betriebsgrößen und Besatzziffern der Beschäftigung? Die aktuelle Fallstudie<br />

im Raum Leipzig lieferte erste Hinweise da<strong>für</strong>, dass zumindest die Absatzbeziehungen<br />

im ostdeutschen Bauhandwerk einem Wandel unterworfen sind.<br />

5. Fazit und Ausblick zur Wirkung von Determinanten des wirtschaftlichen<br />

Strukturwandels auf die räumliche Organisation des Handwerks<br />

Durch die Diskussion über die räumlichen Aspekte des aktuellen Strukturwandels wurde<br />

die Komplexität des Zusammenwirkens von demographischem und siedlungsstrukturellem<br />

Wandel, von Tertiarisierung und dem Einfluss neuer IuK-Technologien in Bezug<br />

auf das Handwerk erneut deutlich.<br />

Die zunehmende alters- und einkommensbedingte Segregation der Wohnbevölkerung<br />

in den Großstädten hat bereits zu unterschiedlichen Standortmustern in den Gesundheits-,<br />

Pflege-, Reinigungsgewerben, aber auch im Nahrungsmittelhandwerk geführt.<br />

Wenn sich der Trend zur Segregation fortsetzt, dürfte diese nicht folgenlos <strong>für</strong> die weitere<br />

Entwicklung der konsumorientierten Handwerke auf Stadtteilebene bleiben. Die<br />

Herausbildung stark differierender kleinräumiger Versorgungsnetze ist zu erwarten.<br />

Noch völlig offen ist hingegen die Frage nach den Entwicklungsperspektiven des<br />

Handwerks in größeren Regionen/Bundesländern, welche bereits heute mit sehr einschneidenden<br />

demographischen Veränderungen – dem Wechselspiel aus Abwanderung<br />

und Überalterung - konfrontiert sind.<br />

Dass die Prozesse der Suburbanisierung nicht automatisch allen Segmenten der Handwerkswirtschaft<br />

zum Schaden reichen, wurden am Beispiel der Bäcker und Fleischer,<br />

des Optiker- und Friseurgewerbes deutlich. Durch eine flexible Betriebsorganisation<br />

(Positionierung von Filialen in Einkaufszentren, mobile Verkaufsstellen, Einsatz von<br />

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