RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

Kapitel III: Determinanten des Strukturwandels im Handwerk - Ex-post-Analyse 51
tung zumindest teilweise überbrückt und diese Daten in die langfristige, im Jahre 1950
beginnende Zeitreihe zur Entwicklung der Zahl der Beschäftigten im westdeutschen
Handwerk eingefügt. Ergebnis ist die in Schaubild III-4 dargestellte, der Entwicklung
der Zahl der Erwerbstätigen gegenüber gestellte Zeitreihe.
Die Beschäftigung im Handwerk ist danach bereits in den späten fünfziger Jahren gegenüber
der Entwicklung der Erwerbstätigkeit zurückgefallen. In den späten achtziger
und frühen neunziger Jahren ist dann – infolge einer sprunghaften Zunahme der geringfügigen
Beschäftigung – die Handwerksbeschäftigung stärker angestiegen als die Erwerbstätigkeit.
Der spektakuläre Absturz der zurückliegenden Jahre nimmt sich aus
langfristiger Perspektive als Rückkehr des westdeutschen Handwerks zum jahrzehntelangen
Entwicklungspfad der Handwerksbeschäftigung aus. Einschränkend hierzu ist
allerdings anzumerken, dass die die Zahl der Teilzeitbeschäftigten in 2002 bedeutend
höher war als in den früheren Tiefpunkten der Handwerksbeschäftigung (1977 und
1985). Vollzeitäquivalente würden also eine stärker abnehmende Handwerksbeschäftigung
ausweisen. Die Beschäftigung im westdeutschen Handwerk nähert sich somit
wahrscheinlich derzeit dem tiefen Niveau der frühen fünfziger Jahre an.
Schaubild III-5
Komponenten der Beschäftigtenentwicklung im westdeutschen Handwerk
Geringfügig
Beschäftigte
Eigene Berechnungen.
1978 bis 1997; Anzahl der Beschäftigten in Mill.
5,0 5,0
4,5 4,5
40 , 40 ,
3,5 3,5
3,0 3,0
2,5 2,5
2,0 2,0
1,5 1,5
1,0 1,0
0,5 0,5
0 0
78 80 82 84 86 88 90 92 94 96
Inhaber und mithelfende
Familienangehörige
SV-Beschäftigte in nichthandwerklichen
Berufen
SV-Beschäftigte in
Handwerksberufen
Schaubild III-5 stellt unsere Analyse der Veränderungen der Beschäftigtenstruktur im
westdeutschen Handwerk graphisch dar. Die relevanten Befunde sind wie folgt zusammenzufassen: