10.12.2012 Aufrufe

RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

420 Determinanten des Strukturwandels im deutschen Handwerk – Studie des <strong>RWI</strong><br />

Schaubild IX-5<br />

Baupreisniveau in den Ländern der Eurozone<br />

1999; Deutschland = 100, Erhebungen der OECD<br />

140 140<br />

120 120<br />

100 100<br />

80 80<br />

60 60<br />

40 40<br />

20 20<br />

0 0<br />

Frankreich<br />

Niederlande<br />

Luxemburg<br />

Deutschland<br />

Österreich<br />

Eigene Berechnungen nach OECD 2002: a8-a9.<br />

Belgien<br />

Irland<br />

Spanien<br />

Italien<br />

Finnland<br />

Griechenland<br />

Portugal<br />

EURO-12<br />

„Zeit“ kolportierte Information (Polke-Majewski 2003: 20) passen, dass niederländische<br />

„Häuslebauer“ in jüngster Zeit immer stärker vor den hohen niederländischen Immobilienpreisen<br />

auf die deutsche Seite des Grenzlandes flüchteten, um ihre Eigenheimträume<br />

zu verwirklichen. Natürlich spielen hier wohl die Baulandpreise und unterschiedliche<br />

Entwicklungen auf den nationalen Immobilenmärkten eine entscheidende Rolle, allerdings<br />

kompensieren die vermeintlich überaus niedrigen niederländischen Baupreise<br />

offenbar nicht die höheren Baulandpreise auf der niederländischen Seite der Grenze 130 .<br />

Das Beispiel des Baupreisvergleichs zeigt, wie schwierig sich grenzüberschreitende<br />

Preisvergleiche darstellen. 131 Die empirische Forschung tut jedenfalls gut daran, sich<br />

vor vorschnellen Urteilen in der einen oder anderen Richtung zu hüten. Auf jeden Fall<br />

ist sie dazu verpflichtet, zunächst einmal die verfügbaren Zahlen zur Kenntnis zu nehmen<br />

und kritisch zu werten. Die OECD-Preisvergleiche liefern ein gründlich recherchiertes<br />

Faktenmaterial auf einem statistisch schwach dokumentierten Gebiet, das erst<br />

130 Wenn das niederländische Baugewerbe tatsächlich einen massiven Preisvorteil vor den deutschen<br />

Wettbewerbern hätte, müsste es eigentlich im Grenzland zu einer massiven Verdrängung deutscher<br />

Anbieter gekommen sein. Hinweise auf einen solchen Verdrängungsprozess gibt es indessen nicht,<br />

sondern vielmehr nur Indizien <strong>für</strong> einen im Ganzen recht zögerlichen Prozess der wechselseitigen<br />

Marktdurchdringung auf den lokalen und regionalen Baumärkten des Grenzlandes, mit – vielleicht –<br />

leichten Vorteilen <strong>für</strong> die sprachlich flexibleren niederländischen Anbieter.<br />

131 Im badisch-elsässischen Grenzraum ist wohl eine gegenläufige Wanderungsbewegung zu beobachten,<br />

was ebenfalls stark auf niedrigere Bodenpreise – diesmal auf der anderen Seite der deutschen<br />

Grenze – zurückzuführen sein dürfte.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!