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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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Kapitel V: Strukturwandel im Handwerk I: Branchenübergreifende Aspekte 197<br />

entweder länger im allgemein bildenden Schulsystem verbleiben oder nach Schulabschluss<br />

eine gewisse Zeit verstreichen lassen (z.B. wegen Bundeswehr), bevor sie mit<br />

der Berufausbildung beginnen.<br />

Tabelle V-14<br />

Auszubildende im Handwerk nach Alter bei Ausbildungsbeginn<br />

Deutschland; Anteil der Altersgruppe in %<br />

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001<br />

16 und jünger 30,6 30,5 27,2 27,7 27,5 26,3 25,4 23,5 23,2 22,8<br />

17 29,4 29,7 29,7 30,2 28,9 29,6 28,9 28,3 27,4 27,0<br />

18 14,7 14,9 16,7 16,7 16,6 16,9 17,9 18,6 19,1 19,0<br />

19 8,1 7,8 8,4 8,2 8,9 9,0 9,4 10,5 10,8 11,1<br />

20 5,0 4,6 5,1 4,8 5,4 5,8 5,8 6,3 6,8 6,8<br />

21 3,2 3,1 3,2 3,1 3,3 3,7 3,7 3,9 4,0 4,2<br />

22 2,1 2,3 2,2 2,1 2,1 2,1 2,3 2,5 2,4 2,5<br />

23 und älter 6,9 7,2 7,5 7,2 7,2 6,6 6,6 6,4 6,3 6,6<br />

Quelle: DHKT.<br />

Die Verschiebung in der Altersstruktur der Ausbildungsanfänger hat Konsequenzen<br />

<strong>für</strong> die didaktische Ausgestaltung der Ausbildung im Betrieb. Da neben der Weitergabe<br />

fachlichen Wissens die berufliche Sozialisation – worunter auch die Vermittlung von<br />

Arbeitstugenden zu verstehen ist – eine bedeutende Rolle in der Ausbildung spielt, sind<br />

bei älteren Lehrlingen andere arbeits- und berufspädagogische Ansätze gefordert. Auf<br />

der anderen Seite sind ältere Auszubildende in der Regel auch verständiger und können<br />

möglicherweise schneller <strong>für</strong> verantwortungsvollere und damit <strong>für</strong> das Unternehmen<br />

produktivere Tätigkeiten eingesetzt werden.<br />

In diesem Zusammenhang ist auf den problematischen Anstieg der Zahl der Ausbildungsabbrüche<br />

zu verweisen. Hiervon ist auch das Handwerk stark betroffen. Zweifellos<br />

ist die Ursache da<strong>für</strong>, dass Jugendliche ihren Ausbildungsgang abbrechen, nicht<br />

immer einseitig die Schuld des Ausbildungsbetriebes. Viele Jugendliche sind überfordert,<br />

können die Anforderungen des Arbeitsalltages nicht verkraften oder haben persönliche<br />

Defizite im Umgang mit Lehrherren und Kunden. Gleichwohl sind die Ausbildungsbetriebe<br />

gefordert, auf diese Entwicklung zu reagieren und selbstkritisch das Ausbildungskonzept<br />

sowie den Umgang mit Auszubildenden zu überprüfen.<br />

3.6. Die Beteiligung der Handwerksbetriebe an der beruflichen Erstausbildung<br />

Für das Jahr 1997 wurde in dem IAB-Betriebspanel die Ausbildungsbeteiligung westdeutscher<br />

Betriebe untersucht. Von den knapp 1,64 Millionen Betrieben waren knapp<br />

900 000 bzw. 55 % ausbildungsberechtigt. Das bedeutet aber auch, dass 705 000 Betriebe<br />

wegen fehlender personeller oder fachlicher Voraussetzung nicht ausbilden dürfen.<br />

Von den ausbildungsberechtigten rund 900.000 Betrieben bildeten rd. zwei Drittel<br />

auch tatsächlich aus.

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